Die Erläuterungen zur Bedeutung der Vornamen stammen zum größten Teil von folgenden
Internetseiten:
http://ahnenforschung.net/wissen/
http://www.vornamenarchiv.de/start
m,
althochdeutsch "adal" (edel, vornehme Abstammung, [edles] Geschlecht) +
althochdeutsch "beraht" (glänzend)
Verbreitung durch die Verehrung mehrerer Heiliger im MA
die Kurzformen spielten dabei eine größere Rolle als die Vollform;
durch die romantische Dichtung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Vorname neu belebt,
ist aber heute fast in Vergessenheit geraten
m, hebräisch "Der Mensch"
aus der Bibel übernommener Vorname
eigentlich "Mann aus roter Erde"
in der Bibel ist Adam der Stammvater aller Menschen
der Vorname war im Mittelalter sehr verbreitet, wird aber heute nur selten gewählt
Addis
m, englisch "Sohn von Adam"
?? dieser Namensträger ist Äthiopier ??
w,
althochdeutsch "adal" (edel, vornehm) und "heit" (Wesen, Art)
im Mittelalter durch die Verehrung der Heiligen Adelheid, Gattin von Otto
dem Großen und Regentin für Otto III., sehr beliebter Vorname
m, aus dem Lateinischen übernommen
eigentlich "der aus der Hafenstadt Adria Stammende"
der Vorname war als der Name mehrerer Päpste im Mittelalter verbreitet, besonders in
Flandern und im Rheinland;
heute wird der Vorname wieder öfter gewählt
w, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "die Keusche"
durch die Verehrung der Heiligen Agnes, Patronin der Jungfräulichkeit, im Mittelalter
verbreitet;
das Schicksal der Bürgertochter Agnes Bernauer wurde mehrfach literarisch bearbeitet
(sie war die heimliche Geliebte des Bayernherzogs Albrecht III. und wurde von ihrem Vater
1435 als Zauberin ertränkt)
im 19. Jahrhundert durch Ritter- und Räubergeschichten neu belebt;
derzeit verbreitet und öfter gewählt
m, aus dem Griechischen übernommener
Vorname
eigentlich "der Männerabwehrende, der Schützer"
in Deutschland erst im 18. Jahrhundert durch die Bewunderung für den russischen Zaren
Alexander I. stärker verbreitet
heute gilt der Vorname als modern und wird oft gewählt
w, weibliche Form zu
Alexander
griechisch: der Schützer
Alexis
m, griechisch: bedeutet "Hilfe" oder "Abwehr"
Kurzform zu Alexander
weibl. Kurzform zu Alexandra
eindeutiger Zweitname erforderlich
weibl. Form bekannt geworden durch "Alexis", Hauptfigur der amerikanischen
Fernsehserie "Denver Clan""
m, althochdeutsch "alb" (Naturgeist)
+ althochdeutsch "rât" (Rat[geber]; Ratschlag; Beratung);
seit dem Mittelalter in Deutschland verbreitet
erst im 19. Jahrhundert spielte die englische Form Alfred eine
größere Rolle und wurde oft gewählt
m, altenglisch "alf" = Elf, Naturgeist
/ "rad" = Rat
auch altdeutsch "adal" = edel / "fried" = Friede, Sicherheit, Schutz
englische Form zu Alfrad;
erst im 19. Jahrhundert spielte die englische Form eine größere Rolle und wurde oft gewählt
m, althochdeutsch alwisi = der sehr weise
romanisierte Form des althochdeutschen Vornamens Alawis,
eigentlich "vollkommen weise"
im 18. Jahrhundert durch die Verehrung des Heiligen Aloysius von Gonzaga im gesamten
deutschsprachigen Raum verbreitet, vor allem in Süddeutschland
w, "Amal" ist kennzeichnend für die
Namen des ostgotischen Königsgeschlechts der Amelungen
Kurzform zu Vornamen mit Amal-, besonders von Amalberga
der Vorname war im 18. Jahrhundert sehr beliebt
w, weibliche Form zu
Anastasius
Verbreitung im Mittelalter durch die Verehrung der Heiligen Anastasia
in diesem Jahrhundert wurde der Vorname durch die jüngste Zarentochter neu belebt, die der
Ermordung ihrer Familie entkommen sein soll
m, aus dem Griechischen übernommener
Vorname
eigentlich "der Auferstandene"
im 16. Jahrhundert weit verbreitet, auch als Papst- und Heiligenname bekannt
heute sehr selten gewählt
m, aus der Bibel übernommener Vorname
griechischen Ursprungs
eigentlich "der Mannhafte, der Tapfere"
in der Bibel ist der Apostel Andreas der Bruder des Petrus und wurde in
Patras am Schrägbalkenkreuz hingerichtet (daher die Bezeichnung "Andreaskreuz")
seit dem Mittelalter ist der Vorname sehr beliebt und wird auch heute noch oft gewählt
w, aus dem Hebräischen übernommener Vorname
eigentlich "Gottes Gnade" oder
weibliche Form zu Anno
durch die Verehrung der Mutter der biblischen Maria im Mittelalter weit verbreitet
m, lateinisch: der Antonier
(altrömisches Geschlecht)
aus dem Lateinischen übernommener Vorname
ursprünglich ein römischer Sippenname
durch die Verehrung des Heiligen Antonius von Padua (12./13. Jahrhundert)
auch in Deutschland verbreitet
heute seltener gewählt
w, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "die Liebliche"
in der griechischen Mythologie gab Ariadne Theseus ein Garnknäuel, damit er aus dem Labyrinth
des Minos entkommen konnte
m, althochdeutsch "arn" (Adler) +
althochdeutsch "waltan" (walten, herrschen)
durch die Verehrung des Heiligen Arnold, Lautenspieler am Hofe Karls des Großen verbreitet;
im 19. Jahrhundert durch die Ritterdichtung und romantische Literatur neu belebt;
heute noch weit verbreitet, aber selten gewählt
Arnulf
m, althochdeutsch "arn" (Adler) +
althochdeutsch "wolf" (Wolf)
der Heilige Arnulf, Bischof von Metz, war der Ahnherr der Arnulfinger und Karolinger
Arthur
m, keltisch der Bär
aus dem Englischen übernommener Vorname, der wahrscheinlich auf den keltischen
Britenkönig Artus (um 500) zurückgeht;
König Artus und seine Ritter der Tafelrunde wurden Gestalten eines großen Sagenkreises,
der im Mittelalter sehr beliebt war;
im 19. Jahrhundert diente Sir Arthur Duke of Wellington als Namensvorbild
(er schlug 1815 zusammen mit Blücher Napoleon bei Waterloo)
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der Erhabene" und ursprünglich ehrender Beiname des römischen Kaisers
Gaius Julius Caesar Augustus;
ihm zu Ehren wurde der achte Monat des Jahres August genannt;
seit dem 16. Jahrhundert durch das Interesse an der römischen Geschichte beim Adel sehr
beliebter Vorname;
im 19. Jahrhundert war der Name so weit verbreitet, daß er durch die Gestalt
des "dummen August" abgewertet wurde;
heute noch verbreitet, aber selten gewählt
w, weibliche Form zu
August
seit dem 16. Jahrhundert als Vorname adliger Töchter von Vätern, die den Namen August trugen,
eingebürgert
dann waren die Gattin von Kaiser Wilhelm I. und von Kaiser Wilhelm II. jeweils
Namensvorbild
schließlich war der Vorname so häufig, daß er als Dienstbotenname abgewertet wurde
heute selten gewählt
Auguste
w, Nebenform zu Augusta
aber auch männl. französische Form zu August,
eindeutiger Zweitname erforderlich
Augustin
m, alte Nebenform zu August
verbreitet durch die Verehrung des Heiligen Augustin, Bischof von Hippo und bedeutendster
Kirchenlehrer des christlichen Altertums (354-430)
allgemein bekannt wurde der Vorname durch das Lied "Ach, du lieber Augustin"
Axel
m, schwedische Abkürzung für biblischen Namen
Absolom "Vater des Friedens"
um 1900 in adligen Kreisen verbreitet, um 1960 oft gewählt
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w, griechisch: Barbarin, Ausländerin, Fremde
"Die Fremde"
aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "die Fremde"
durch die Verehrung der Heiligen Barbara, eine der 14 Nothelfer und Patronin der Bergleute,
Glöckner und Architekten, seit dem 14. Jahrhundert verbreitet und bis heute öfter gewählt
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der Gesegnete"
durch die Verehrung des Heiligen B. von Nursia, Abt des benediktinischen Stammklosters
Monte Cassino, im Mittelalter weit verbreitet
verschiedene Päpste trugen diesen Namen
heute selten gewählt
m, hebräisch Sohn meiner Rechten
"Glückskind"
aus dem Hebräischen übernommener Vorname
eigentlich: "Sohn des Südens", später: "Sohn des Glücks"
Benjamin ist in der Bibel der jüngste Sohn von Jakob und Rahel
seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland geläufig; derzeit gilt Benjamin als modern
m, althochdeutsch "bero" (Bär) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart, kräftig) stark wie ein Bär, Mann mit Bärenkräften
durch die Verehrung des Heiligen Bernhard vnn Clairvaux, Kirchenlehrer und Gründer des
Zisterzienserordens (1091-1153), im Mittelalter weit verbreitet
im 19. Jahrhundert wurde der Vorname durch die Ritterdichtung und romantische Literatur
neu belebt und wird auch heute noch gewählt FN
m, Kurzform zu Berthold oder
anderen Vornamen mit " bert"
Berta
w, weibliche Form zu Albert oder
Bert
durch die Verehrung der Heiligen Berta, Stifterin des Klosters Biburg (12. Jahrhundert),
war der Vorname im Mittelalter vor allem in Bayern verbreitet
im 19. Jahrhundert wurde der Vorname durch die romantische Literatur volkstümlich und
erreichte um 1900 seine weiteste Verbreitung
im Ersten Weltkrieg wurde das Kruppgeschütz "Dicke Berta" genannt, und seitdem
wird der Vorname selten gewählt
m,
althochdeutsch "beraht" (glänzend) +
althochdeutsch "waltan" (walten, herrschen)
sehr beliebter Vorname bei den Herzögen von Zähringen, daher starke Verbreitung in
Südwestdeutschland
im 19. Jahrhundert durch die Ritterdichtung und romantische Literatur neu belebt
heute noch verbreitet, aber selten gewählt
Betew
m Namensträger ist Äthiopier
Bianca
w, aus dem Italienischen übernommener Vorname
eigentlich "die Weiße"
w, aus dem Keltischen übernommener Vorname
eigentlich "die Erhabene"
durch die Verehrung der Heiligen Brigitte, Gründerin des Klosters Kildare und Patronin
Irlands, schon sehr zeitig in Deutschland verbreitet
zwischen 1930 und 1960 war der Vorname sehr beliebt; seitdem seltener gewählt
Brunhild
w, althochdeutsch "Hemd, Kampf" "Kämpferin mit dem Brustpanzer"
Brunhilde
w, althochdeutsch "brunni" (Brustpanzer) +
althochdeutsch "hilt[j]a" (Kampf)
durch die Gestalt der Brunhilde in der Nibelungensage ist der Vorname bekannt geworden
Bruno
m, althochdeutsch "brun" (braun, der Braune)
im übertragenen Sinne ist damit "der Bär" gemeint und sollte ursprünglich als
Beiname seinem Träger die Eigenschaften eines Bären verleihen
durch die Verehrung des Heiligen Bruno von Köln, Stifter des Kartäuserordens
(11. Jahrhundert), im Mittelalter weit verbreitet
besonders beliebt war der Vorname im sächsischen Herzogsgeschlecht
zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde der Name durch die Ritterdichtung neu belebt;
heute selten gewählt
m, althochdeutsch "burg" (Burg,
Schutz, Zuflucht) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart, kräftig)
durch die Verehrung des Heiligen Burkhard, Bischof von Würzburg (8. Jahrhundert),
war der Vorname früher besonders in Franken und Schwaben verbreitet
w, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "Frau aus dem Geschlecht der Caecilier"
durch die Verehrung der Heiligen Cäcilie, Patronin der Musiker, Sänger und Dichter
(3. Jahrhundert), im Mittelalter weit verbreitet
heute selten gewählt
m, aus dem Griech. "gamelios"
(hochzeitlich, festlich)
durch die Verehrung des Heiligen Camillus, Gründer des Kamillanerordens und Schirmherr
der Krankenhäuser und -pflege, seit dem Mittelalter bekannt
heute selten gewählt
Camilla
w, weibliche Form zu Camill
eigentlich "Altardienerin"
durch die Gestalt der Camilla in Stifters Novelle "Die Schwestern" wurde der
Vorname im 19. Jahrhundert in Deutschland bekannt
m, griech.-lateinisch
Christusanhänger
aus dem Lateinischen übernommener Vorname griechischen Ursprungs
eigentlich "der Christ"
seit der Reformation vor allem in Norddeutschland weit verbreitet
bis heute erfreut sich der Vorname großer Beliebtheit und wird häufig gewählt
m, aus dem Griechischen übernommener
Vorname
eigentlich "Christusanhänger"
der Heilige Christophorus soll der Legende nach das Christuskind durch einen
Fluß getragen haben
er gehört zu den 14 Nothelfern und ist Patron der Schiffer, Kraftfahrer und Piloten
im Mittelalter weit verbreitet und in den Nebenformen auch heute noch oft gewählt
Claudia
w, lateinisch claudius = hinkend "aus dem Geschlecht der Claudier"
weibliche Form zu Claudius
seit dem 18. Jahrhundert durch italienischen Einfluß in Deutschland verbreitet und
wird bis heute oft gewählt
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der aus dem Geschlecht der Claudier"
bekannt wurde der Vorname durch den römischen Kaiser Tiberius Claudius Nero
(10 v. Chr .- 54 n. Chr.)
Colby
m, altenglisch kol = the coal; by = the village,
the farm
von einem alten englischen Familiennamen, bedeutet Kohlestadt
englisch Dark-skinned = dunkelhäutig
w, "dag" = Tag / "mari" = groß
weibliche Form zu Dagomar
um 1900 aus dem Dänischen übernommener Vorname, der wahrscheinlich auf die böhmische
Prinzessin Dagmar zurückgeht, die im 13. Jahrhundert Königin von Dänemark wurde
m, dän. "dago" (gut) oder
"dag" (Tag) +
althochdeutsch "mâr" (groß, berühmt) bzw. "maren" (verkünden, rühmen)
der Vorname wurde im 19. Jahrhundert neu belebt und war in adligen Kreisen beliebt
heute selten gewählt
Daniel
m, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "Gott ist mein Richter"
als Name eines alttestamentarischen Propheten war der Vorname schon sehr zeitig in
Deutschland verbreitet und erfreut sich auch heute noch wachsender Beliebtheit
David
m, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "der Geliebte"
in der Bibel ist der König David der Besieger des Riesen Goliath und Gründer des jüdischen
Staates
seit dem späten Mittelalter in Deutschland. verbreiteter Vorname, der auch heute noch oft
gewählt wird
Dawn
w, angelsächsisch
engl.: die Morgendämmerung
Denise
w, französische w. Form von Denis,
Dennis
franz.: weibliche Form zu Denis und Dionysius
griechisch: dem Gott Dionysos geweiht
m, englische Form des griechischen Namens
Dionysius
Dieter
m, althochdeutsch diot = Volk; hari = Heer
Kurzform zu Dietrich
seit dem Mittelalter durch das Nibelungenlied weit verbreitet und auch heute noch öfter
gewählt
Diethard
m, althochdeutsch "diot" (Volk) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart)
Diethelm
m, althochdeutsch "diot" (Volk) +
althochdeutsch "helm" (Helm, Schutz)
Dietlinde
w, althochdeutsch sanft u. milde "diot" (Volk) + "linta" (Schild [aus Lindenholz]) oder "lind" (weich, lind, zart)
bzw. "lindi" (nachgiebig, empfänglich)
Dietmar
m, althochdeutsch "diot" (Volk) +
althochdeutsch "mâr" (groß, berühmt) bzw. "maren" (verkünden, rühmen)
der Vorname war im Mittelalter vor allem in der latinisierten Form Theodemar weit verbreitet
m, altdeutsch
bedeutet "Herrscher des Volkes"
althochdeutsch "diot" (Volk) +
althochdeutsch "rihhi" (mächtig; begütert, reich)
in der älteren Form Theoderich war der Vorname bereits
im 13./14. Jahrhundert sehr weit verbreitet
im 19. Jahrhundert wurde er durch die romantische Literatur neu belebt, wird aber heute
nur noch selten gewählt
(vgl. Familienname Dietrich)
m, griechisch
bedeutet "Der Fröhliche"
aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "der dem Gott Dionysos Geweihte"
durch die Verehrung des Heiligen Dionysius, erster Bischof von Paris und einer
der 14 Nothelfer, war der Vorname im Mittelalter verbreitet
m, lateinisch dem Herrn geweiht "Der zu Gott Gehörende"
aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "dem Herrn gehörend"
der Spanier Dominikus Guzman gründete 1215 den Dominikanerorden; seitdem wurde er oft
zum Namensvorbild genommen, und auch heute noch gilt der Vorname als modern
w, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "Gottesgeschenk"
Dorothea ist gleichbedeutend mit Theodora
durch die Verehrung der Heiligen Dorothea, Patronin der Gärtner, im Mittelalter verbreitet
in der Neuzeit war der Vorname vor allem in Adelskreisen beliebt
Goethes Epos "Hermann und Dorothea" trug ebenfalls zur Beliebtheit des
Namens bei; heute selten gewählt
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Eberhard
m, altdeutsch bedeutet "Kräftig wie ein Eber"
althochdeutsch "ebur" (Eber) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart)
seit dem Mittelalter bekannt
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane neu belebt und bis heute verbreitet,
wenn auch selten gewählt
Ebba
w, Kurzform zu Vornamen mit Eber-
[althochdeutsch "ebur" (Eber)]
Edeltraud
w, moderne Form des altdeutschen Namens
Adeltraud
althochdeutsch "adal" (edel, vornehme Abstammung, [edles] Geschlecht) +
althochdeutsch "trut" (Kraft, Stärke)
Edith
w, aus dem Englischen übernommener Vorname zu
altengl. "ead" (Besitz, Glück, Reichtum) und "gyth" (Kampf)
durch die Ehegattin von Otto dem Großen nach Deutschland gebracht, aber erst im
19. Jahrhundert stärker verbreitet, heute selten gewählt
Edmund
m, aus dem Englischen übernommener Vorname zu
altengl. "ead" (Besitz, Glück, Reichtum) und "mund" (Schutz)
m, angelsächs. ead = Besitz;
weard = Schützer "Schützer des Eigentums"
eingedeutschte Form zu Edward
der Vorname wurde im 18. Jahrhundert durch die Gestalt des Édouard in
Rousseaus Roman "Julie oder die neue Héloise" in Deutschland bekannt,
heute selten gewählt
w, aus dem Arabischen übernommener Vorname
eigentlich "Gott ist mein Licht"
mit den Mauren kam der Vorname nach Spanien und gelangte von dort über Frankreich
nach England
durch Shakespeares Werke wurde der Name in Deutschland bekannt und durch
Beethovens "Leonoren-Ouvertüren" verbreitet
heute wird der Vorname seltener gewählt
w, hebräisch Gott ist vollkommen "Mein Gott ist Vollkommenheit"
aus der Bibel übernommener Vorname
eigentlich "Gottesverehrerin"
in der Bibel ist Elisabeth die Mutter von Johannes dem Täufer
durch die Verehrung der Heiligen Elisabeth von Thüringen wurde der Vorname im Mittelalter
geläufig und war dann beim Hochadel sehr beliebt
heute ist der Vorname, vor allem in seinen vielen Kurz- und Nebenformen, sehr weit
verbreitet und wird öfter gewählt
Elke
w, niederdeutsch von vornehmer Art
friesische Form zu Adelheid
durch die Gestalt der Elke Haien in Storms Novelle "Der Schimmelreiter" (1888)
wurde der Vorname bekannt und wird auch heute noch öfter gewählt
m, der Eifrige "Der aus dem Geschlecht der Aemilier Stammende"
aus dem Französischen übernommener Vorname lateinischen Ursprungs
Nebenform zu Aemilius (=römischer Sippenname)
der Vorname kam im 18. Jahrhundert durch Rousseaus
Roman "Émile oder über die Erziehung" (1762 in deutscher Übersetzung) nach
Deutschland und war Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt
heute ist der Vorname noch weit verbreitet, wird aber selten gewählt
w, althochdeutsch die Erhabene
selbständige Kurzform zu Vornamen mit Erm- oder Irm-
der Name kam im späten Mittelalter ausser Gebrauch und wurde erst im 19. Jahrhundert durch
die Ritterdichtung und romantische Literatur neu belebt
um 1900 war der Vorname so weit verbreitet, daß er Ziel vieler Spottverse war
heute noch verbreitet, aber sehr selten gewählt
m, althochdeutsch skandinawisch,
"Der allein Mächtige"
althochdeutsch "era" (Ehre, Ansehen) +
althochdeutsch "rihhi" (mächtig; begütert, reich)
seit dem Mittelalter ist der Vorname gebräuchlich
im 19. Jahrhundert durch die Ritter- und Räuberliteratur neu belebt
heute verbreitet, aber seltener gewählt
m, dänische und schwedische Form
zu Erich
der Vorname wurde wahrscheinlich durch die Gestalt des Erik in Wagners
Oper "Der fliegende Holländer" auch in Deutschland bekannt
Erika
w, weibliche Form zu Erik
der Vorname wird oft fälschlich mit dem Heidekraut Erika in Verbindung gebracht
der Vorname galt um 1900 als modern und wurde durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane
verbreitet; heute selten gewählt
Erna
w, weibl. Form zu Ernst
Kurzform zu Ernestine
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane weit verbreitet: heute selten gewählt
m,
althochdeutsch "ernust" (Ernst, Entschlossenheit zum Kampf)
der Vorname wurde im Mittelalter durch die Legenden um Ernst, Herzog von Schwaben, bekannt
der Vorname war in Verbindung mit August beim Adel sehr beliebt
heute wird der Name seltener gewählt
Erohardte
w
Erwin
m, althochdeutsch "heri" (Heer) +
althochdeutsch "wini" (Freund)
seit dem Mittelalter gebräuchlicher Vorname, vor allem beim Adel
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane verbreitet; heute selten gewählt
m, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "der Wohlgeborene"
seit dem Mittelalter als Papstname bekannt, aber erst im 18. Jahrhundert durch den
Prinz Eugen von Savoyen, österr. Feldmarschall und Staatsmann, allgemein bekannt geworden
im 19. Jahrhundert trug Tschaikowskis Oper "Eugen Onegin" zur Verbreitung des
Vornamen bei
heute seltener gewählt
Eugenie
w, weibliche Form zu Eugen
der Vorname wurde durch die Gattin von Napoleon III. bekannt, aber selten gewählt
w, hebräisch
bedeutet "Das Leben"
aus der Bibel übernommener Vorname
eigentlich "die Lebenspendende"
als Name der Urmutter der Menschen seit dem Mittelalter verbreitet
seit der Reformation volkstümlich geworden
bis heute weit verbreitet und öfter gewählt
w, aus dem Englischen übernommener Vorname
wahrscheinlich Fortbildung zu Evanach oben
Fabian
m, lateinisch "Der aus dem Geschlecht der Fabier Stammende"
aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich ein römischer Sippenname
der römische Stratege Quintus Fabius Maximus (um 280-203 v. Chr.) rettete Rom vor Hannibal
Felix
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der Glückliche"
ursprünglich war Felix ein römischer Beiname
als Name von Päpsten seit dem Mittelalter verbreitet
im 19. Jahrhundert sehr beliebter Vorname, zu dem auch
Goethes "Wilhelm Meister" (1821) beigetragen hat
auch heute noch wird der Vorname öfter gewählt
Ferdinand
m, germanisch
frithu = Friede; nanth = kühn
bedeutet "Kühner (Be)Schützer"
aus dem Spanischen übernommener Vorname
eigentlich Nebenform zu dem heute nicht mehr gebräuchlichen Vornamen Fridunant,
aus dem althochdeutsch "fridu" (Friede) und "nanta" (gewagt, kühn)
mit den Westgoten gelangte der Vorname nach Spanien und war dort weit verbreitet
im 16. Jahrhundert wurde der Name von den Habsburgern übernommen und wurde bald in
ganz Österreich und Deutschland beliebt
auch heute noch gilt der Vorname als modern und wird öfter gewählt
Fin
m, irisch bedeutet "weiss", "hell", "blond"
nordisch Bedeutung ungeklärt
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der Blühende, der Prächtige"
durch die Verehrung des Heiligen Florian, Schutzpatron bei Feuer- und Wassergefahr
seit dem Mittelalter verbreitet
auch heute zählt der Vorname noch zu den beliebtesten Namen
m, altdeutsch
bedeutet "Der Franke"
ursprünglich ein Beiname, eigentlich "der aus dem Volksstamm der Franken"
der Vorname wurde erst im 18. Jahrhundert, wahrscheinlich unter englischem Einfluß, in
Deutschland bekannt
heute weit verbreitet
m, lateinisch der Franke, Franzose
dt. Form zu Francesco
der Vater des Heiligen Franz von Assisi nannte seinen Sohn nach seiner französischen Mutter
"Francesco" (Französlein)
durch die Verehrung des Heiligen Franz von Assisi war der Vorname zunächst in
Süddeutschland und in Österreich verbreitet, wurde dann aber in ganz Deutschland
volkstümlich
gegenwärtig ist der Name weit verbreitet, auch in Doppelnamen, wird aber seltener gewählt
m, zusammengesetzt aus Friedrich und
Wilhelm
althochdeutsch "fridu" (Schutz vor Waffengewalt, Friede) +
althochdeutsch "helm" (Helm, Schutz)
oder Neubildung aus Friedrich und Wilhelm
m, "Friedenherrscher"
althochdeutsch "fridu" (Schutz vor Waffengewalt, Friede) +
althochdeutsch "rihhi" (mächtig; begütert, reich)
seit dem Mittelalter in sehr vielen Kurz- und Nebenformen verbreitet und vor allem als
Name vieler Kaiser und Könige bekannt geworden
seit Beginn unseres Jahrhundert nicht mehr so oft gewählt
Fristugs
m
Fritz
m, Kurzform zu Friedrich
der Vorname wurde durch den "Alten Fritz" (Friedrich den Großen) volkstümlich und
war so weit verbreitet, daß "Fritz" von den Russen als Bezeichnung
für "Deutscher" gebraucht wurde
nach oben
m, aus der Bibel übernommener Vorname
hebräischen Ursprungs
eigentlich "Mann Gottes"
der Vorname war als Name des Erzengels Gabriel im Mittelalter verbreitet, wird aber heute
selten gewählt
Gabriele
w, weibliche Form zu Gabriel
in Italien gilt Gabriele auch als männl. Vorname!
seit dem Mittelalter bekannter Vorname, aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts stärker
verbreitet; heute seltener gewählt
m, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "der Landmann"
durch die Verehrung des Heiligen Georg, nach der Legende Drachentöter und als
Schutzpatron der Waffenschmiede, Krieger und Landleute einer der 14 Nothelfer,
seit dem Mittelalter verbreitet; heute seltener gewählt
w, nordisch weibliche
Form von Gerd "Die Schützerin"
Kurzform zu Gertrud
oder aus dem Skandinavischen übernommener Vorname
eigentlich "Einhegung, Schutzzaun"
erst im 19. Jahrhundert in Deutschland aufgekommener Vorname,
wahrscheinlich durch die Gestalt der Gertrud in
Andersens Märchen "Die Schneekönigin" gefördert
um 1900 galt der Vorname als modern und neu, heute wird er selten gewählt
m,
althochdeutsch "ger" (Speer) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart)
durch die Verehrung des Heiligen Gerhard von Toul (10. Jahrhundert) seit dem Mittelalter
verbreitet
beliebter Vorname beim Adel
gegenwärtig noch verbreitet, aber selten gewählt
(vgl. Familienname Gerhard)
m, lateinisch
bedeutet "Der Germane"
geht zurück auf die altdeutsche Silbe "ermana" = allumfassend, gross
Kurzform zu Vornamen mit Ger- oder russische Form zu Hermann
w, althochdeutsch "ger" (Speer) +
althochdeutsch "trut" (Kraft, Stärke)
der Vorname war im Mittelalter durch die Verehrung der Heiligen Gertrud von
Nevelles (7. Jahrhundert) sehr beliebt, kam aber dann außer Gebrauch und wurde erst
im 19. Jahrhundert durch die Ritterdichtung neu belebt
heute weit verbreitet, aber selten gewählt
m, evtl. althochdeutsch "gisa" (Geisel) oder
germ. (Schößling) +
althochdeutsch "heri" (Heer)
der Vorname wurde bei uns durch die Gestalt des Giselher im Nibelungenlied bekannt
(Kriemhildes jüngster Bruder)
w, althochdeutsch Geisel "gisil" = aus edlem Geschlecht
Herkunft und Bedeutung ungeklärt
eventuell Kurzform zu Vornamen mit Gis-;
der Vorname war schon im Mittelalter sehr beliebt;
in der Mitte unseres Jahrhundert war der Vorname weit verbreitet, wurde aber dann seltener
gewählt
Gottfried
m, althochdeutsch "got" (Gott) +
althochdeutsch "fridu" (Schutz vor Waffengewalt, Friede)
durch die Verehrung des Heiligen Gottfried von Amiens seit dem Mittelalter verbreitet
der Vorname wurde oft von den Herzögen von Lothringen gewählt
in der Zeit des Pietismus (17./18. Jahrhundert) wurde der Name neu belebt
heute selten gewählt
m, pietistische Neubildung aus
dem 17./18. Jahrhundert
Gotthilf
m, pietistische Neubildung im 18. Jahrhundert
Nebenform zu Gotthelf
Gottlieb
m, althochdeutsch got = Gott; leip = Erbe
pietistische Neubildung aus dem 17./18. Jahrhundert,
angelehnt an das althochdeutsch "leiba" (Überbleibsel, Nachkomme)
Gudrun
w, althochdeutsch "gund" (Kampf) +
althochdeutsch "runa" (Geheimnis; geheime Beratung)
der Vorname wurde durch die Gestalt der Gudrun der Kudrunsage (13. Jahrhundert) bekannt
im Mittelalter als Adelsname verbreitet und im 19. Jahrhundert neu belebt
m, althochdeutsch "gund" (Kampf) +
althochdeutsch "heri" (Heer)
seit dem Mittelalter als Name des Burgunderkönigs Gunther aus dem Nibelungenlied bekannt
und weit verbreitet
um 1920 galt Günter als Modename; heute noch weit verbreitet, aber seltener gewählt
Günther
m, altdeutsch "gund" = Kampf / "heri" = Heer
Nebenform zu Günter
w, aus dem
althochdeutschen "gund" (Kampf) und "hiltja" (Kampf)
Gustav
m, altschwedisch göt = Bote; staf = Stab, Stütze "Stütze der Goten"
aus dem Schwedischen übernommener Vorname
eigentlich "Gottes Stütze"
durch den Schwedenkönig Gustav Adolf (1594-1632) wurde der Vorname in Deutschland bekannt
und weit verbreitet
um 1900 galt der Name als modern, heute seltener gewählt
nach oben
w, Kurzform zu Johanna
seit dem Mittelalter verbreitet, auch durch die Verehrung der Heiligen Hanna,
Mutter des Samuel und Frau des Tobias im AT
gegenwärtig seltener gewählt
m, hebräisch Gott ist gütig "Gott ist gnädig"
Kurzform zu Johannes
seit dem 14. Jahrhundert zählt Hans zu den beliebtesten deutschen Vornamen
der Name war in Deutschland so häufig, daß er zum "Gattungsnamen" abgewertet wurde
(Hanswurst, Hansdampf in allen Gassen, Schmalhans, Hans Guckindieluft, Prahlhans)
auch heute noch weit verbreitet, vor allem in seinen vielen Nebenformen und Doppelnamen
m,
althochdeutsch "harti, herti" (hart) +
althochdeutsch "man" (Mann)
Hartmut
m, althochdeutsch "harti, herti" (hart) +
althochdeutsch "muot" (Sinn, Gemüt, Geist)
der Vorname ist vor allem durch die Gestalt des Hartmut in der mittelalterlichen
Kudrunsage bekannt
Hartwig
m, althochdeutsch "harti, herti" (hart) +
althochdeutsch "wîg" (Kampf, Krieg)
Hedda
w, skandinavische Kurzform zu Hedwig
bekannt wurde der Vorname durch Ibsens Schauspiel "Hedda Gabler" (1891 in
deutscher Übersetzung)
m, althochdeutsch "helm" (Helm, Schutz) +
althochdeutsch "muot" (Sinn, Gemüt, Geist)
der Vorname wurde erst im 19. Jahrhundert öfter gewählt und wahrscheinlich durch
Helmuth von Moltke (1800-1891), Generalstabschef der deutschen Einigungskriege, verbreitet
um 1930 galt der Name als modern, heute selten gewählt
m, althochdeutsch "heri" (Heer) +
althochdeutsch "beraht" (glänzend)
durch die Verehrung des Heiligen Herbert, Erzbischof von Köln (11. Jahrhundert), seit
dem Mittelalter vor allem im Rheinland verbreitet
um 1900 galt Herbert als modern; heute selten gewählt
m, althochdeutsch "heri" (Heer) +
althochdeutsch "man" (Mann)
seit dem Mittelalter sehr beliebter Vorname, vor allem beim Adel
im 19. Jahrhundert trug Goethes "Hermann und Dorothea" zur Verbreitung des
Namens bei
heute wird der Vorname selten gewählt
Herta
w, entwickelte sich aus Nerthus, einer germanischen Göttin Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums, Urgöttin und Erdmutter
Kurzform zu Vornamen mit Hert- oder Hart-
Hertha
w, der Vorname geht auf einen Lesefehler bezüglich der bei Tacitus
erwähnten germanischen Göttin der Fruchtbarkeit Nerthus zurück
um 1900 weit verbreiteter Vorname, heute selten gewählt
Herwig
m, aus dem althochdeutschen "heri" (Heer)
und "wig" (Kampf)
w,
althochdeutsch "hilt[j]a" (Kampf) +
althochdeutsch "gerd" (Hort, Schutz) oder altisländ. "gardr" (Zaun)
durch die Verehrung der Heiligen Hildegard von Bingen (11./12. Jahrhundert) seit dem
Mittelalter verbreitet
der Vorname wurde durch die romantische Literatur und Ritterdichtung zu Beginn
des 19. Jahrhundert neu belebt; heute selten gewählt
m, aus dem altisland. "holmi" (Insel)
und "geirr" (Speer)
der aus dem Nordischen übernommene Vorname ist vor allem in Dänemark sehr beliebt, denn
Holger Danske heißt der Nationalheld, der der Sage nach aus seinem Schlaf erwacht, wenn
Dänemark in Not gerät
der Vorname wurde bei uns auch durch Andersens Märchen verbreitet
heute wird der Vorname seltener gewählt
m,
althochdeutsch hurst = Gehölz, Gebüsch "Der aus dem Gehölz" den Wald liebend Heimischer
gedacht und deutbar als "Buschritter", "Buschräuber"
wahrscheinlich an die Bezeichnung "Horst" (Gehölz, niedriges Gestrüpp) angelehnt
oder Umgestaltung des angelsächsischen Namens Horsa (ein Führer der Angelsachsen)
galt um 1900 als Adelsname, wurde dann aber volkstümlich
heute weit verbreitet, aber selten gewählt
m, "Der im Denken Glänzende"
althochdeutsch "hugu" (Gedanke, Verstand) +
althochdeutsch "beraht" (glänzend)
neuere Form zu Hugbert
durch die Verehrung des Heiligen Hubert, Bischof von Luttich, Apostel der Ardennen und
Patron der Jäger (8. Jahrhundert), seit dem Mittelalter verbreitet
heute selten gewählt
m,
althochdeutsch "hugu" (Gedanke, Verstand) +
althochdeutsch "bald" (kühn)
Hugo
m, altdeutsch "hugu" = Geist, Sinn, Verstand
Kurzform zu Vorn. mit Hug-, vor allem zu Hugbert
und Hugbaldnach oben
Ida
w, Kurzform zu Vornamen mit Ida und Idu, besonders aber
Kurzform des althochdeutschen Vornamens Iduberga
(eine Heilige Iduberga ist Schutzpatronin der Schwangeren)
im Mittelalter sehr beliebter Vorname, dann aus der Mode gekommen und zu Beginn
des 19. Jahrhunderts durch die Ritterdichtung neu belebt, heute selten gewählt
w, Kurzform zu Elisabeth und
Vornamen mit Ilse-
im 19. Jahrhundert stark verbreitet, vor allem durch G. Freytags
Roman "Die verlorene Handschrift" (1864), dessen Heldin Ilse Bauer hiess
m, aus der Bibel übernommener Vorname
hebräischen Ursprungs
"nu-el" (Gott mit uns)
um 1900 Adelsname, danach auch von Bürgerlichen gewählt
Ina
w, Kurzform zu Vornamen, die
auf "ina" oder "ine" enden, vor allem Katharina,
Karolin[a] und Regina
um 1900 in Adelskreisen oft gewählt
heute im gesamten deutschsprachigen Raum stark verbreitet
Ines
w, "keusch" oder "rein"
aus dem Spanischen übernommener Vorname, der auf Agnes zurückgeht
Inge
w, Kurzform zu Ingeborg
seit etwa 1930 verbreitet, aber gegenwärtig selten gewählt
w, althochdeutsch "Ing[wio]"
(Name einer german. Stammesgottheit) +
althochdeutsch "berga" (Schutz, Zuflucht)
durch die Heldin Ingeborg in E. Tegners "Frithiofssaga" (1826 ins Deutsche
übersetzt) bekannt geworden,
starke Verbreitung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert
Ingmar
m, althochdt. Ingwio = germanischer Stammesgott mari = berühmt
Stammgott der Ingwäonen, die von der Rheinmündung bis zur Ostsee wohnten
schwedische Nebenform zum Vornamen Ingomar
Ingo
m, germanisch "ingo" = Gott
Kurzform zu Vornamen mit Ingo-
im 19. Jahrhundert durch G. Freytags Romanzyklus "Die Ahnen" allgemein bekannt
geworden
m, althochdeutsch "Ing[wio]"
(Name einer german. Stammesgottheit) +
althochdeutsch "mâr" (groß, berühmt) bzw. "maren" (verkünden, rühmen)
im deutschen Sprachraum selten, bekannter sind die schwedischen Formen
Ingrid
w, althochdt. Ingwio = german. Stammesgott
fridr = schön
altisländ. "Ingo" (Gott) + aus dem Germanischen "fridhr" (schön)
kam um 1890 mit der skandinavischen Literatur nach Deutschland
seit den 60er Jahren stark rückläufig
w, weibliche Form von Irenäus
Vorname griechischen Ursprungs
von "eiréne" (Name der Friedensgöttin)
der Vorname wurde in Deutschland durch die byzantinische Prinzessin Irene bekannt, die
König Philipp von Schwaben 1197 heiratete
w, griechisch iris = Regenbogen
in der griechischen Mythologie ist Iris die Botin der Götter
die starke Verbreitung läßt sich auch auf eine gleichnamige Blume zurückführen
w, germanischer Stammesname der Herminonen [Irminonen] oder
althochdeutsch "irmin" (groß, allumfassend) +
althochdeutsch "trut" (Kraft, Stärke)
als Namenspatronin gilt auch hier die Heilige Irmgard von Suchteln (Köln), da beide Namen
fast gleichbedeutend sind
Isabel
w, spanische und englische Form zu Elisabeth oder
hebr. "Isebel" (die Fremde, die Keusche)
dieser Vorname wurde im Mittelalter in Deutschland durch spanische und französische
Fürstinnen bekannt und gilt gegenwärtig als modern
m, englischer und ostfriesischer Vorname deutschen
Ursprungs
althochdeutsch "iwa" (Bogen aus Eibenholz)
Verbreitung maßgeblich durch die Verehrung des Heiligen Ivo (13./14. Jahrhundert),
bretonischer Advokat und Priester, Schutzheiliger der Juristen
m, Nebenform von Josef
aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "Gott möge vermehren"
in der Bibel ist Joseph der elfte Sohn von Jakob
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "der Gerechte"
ab dem 16. Jahrhundert war der Vorname in Deutschland weit verbreitet,
heute aber selten gewählt
Jutta
w, Koseform von Judith
altnordischer Vorname zu den althochdeutschen Namen Jiute, Jut, Jot
(die Jutin, aus dem Volk der Juten)
geläufiger Vorname im MA; im 19. Jahrhundert vor allem in Adelskreisen gewählt
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane verbreitet, seit 1950 häufig vergeben
nach oben
m, keltisch-friesisch
??
männl. und weibl. Vorname
Herkunft und Bedeutung unklar
eventuell aus dem Nordischen übernommene Kurzform zu Katharina oder
aus dem althochdeutsch "kamph" (Kampf, Streit)
w, aus dem Nordischen übernommener Vorname
Kurzform zu Katharina
durch die schwedische Literatur seit der Jahrhundertwende im deutschsprachigen Raum bekannt,
seit etwa 1940 sehr oft gewählt
m, althochdeutsch der Freie "Freier Mann"
althochdeutsch "karal" (Mann, Ehemann)
oder mittelniederl. "kerle" (freier Mann nichtritterlichen Standes)
Kaiser- und Königsname im MA, danach als Heiligenname verbreitet
seit dem 19. Jahrhundert volkstümlich und oft gewählt
w, griechisch die Reine
Umdeutung des griechischen Vornamen Aikaterine nach "katharós" (rein)
im Mittelalter durch mehrere Heilige verbreitet, besonders als Name der Heiligen
Katharina von Alexandria
im 19. Jahrhundert rückläufig; heute wieder sehr oft gewählt (Spitzenposition)
m, keltisch bedeutet "(Kriegs)Anführer"
irisch: der Kriegsanführer
Kimberly
w, weibliche Form von Kimball
From the royal fortress meadow
Klara
w, "Die Leuchtende"
lateinischer Ursprung: "clarus" (laut, hell, leuchtend)
seit dem Mittelalter bekannt, um 1900 sehr verbreitet, gegenwärtig seltener gewählt
Klaus
m, Kurzform zu Nikolaus
seit dem Mittelalter geläufig, aber erst im 20. Jahrhundert volkstümlich geworden
und sehr verbreitet
Klothilde
w, althochdeutsch "hlût" (laut, berühmt) +
althochdeutsch "hilt[j]a" (Kampf)
alter deutscher Vorname, erst im 18. Jahrhundert wieder als Adelsname gebräuchlich
heute wenig gewählt
Knut
m, dänisch-althochdeutsch chnot = adelig, frei "knuz" = waghalsig, vermessen, keck
aus dem Nordischen übernommener Vorname
seit dem Mittelalter im gesamten deutschen und nordischen Sprachgebiet
verbreitet, heute selten gewählt
w, Vorname lateinischen Ursprungs
von "constantia" (Beständigkeit, Standhaftigkeit)
seit dem Mittelalter im deutschen Sprachraum bekannt
im 18. Jahrhundert durch französischen und italienischen Einfluß wieder in Mode gekommen,
er war vor allem in Österreich und in Bayern sehr gebräuchlich
Kriemhild
w, wahrscheinlich altengl. "grîma" (Maske; Helm) +
althochdeutsch "hilt[j]a" (Kampf)
durch das Nibelungenlied bekannt, selten gewählt
m,
althochdeutsch "kunni" (Geschlecht, Sippe) +
althochdeutsch "beraht" (glänzend)
Heiligenname des Mittelalters
heute abwertender Ausdruck für Rittergestalt
w, italienische Kurzform
zu Laurentia
seit dem 14. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum bekannt
in Dichtung und Literatur immer wieder als verklärender Tarnname für die unerreichbare
oder ungenannte Geliebte (Petrarca, Schiller, Freytag)
der Vorname gilt heute wieder als modern und ist inzwischen relativ verbreitet
m, griechisch "Lorbeer"
oder "Lorbeerstrauch"
aus dem Lateinischen "laurus" (Lorbeer, der Lorbeergeschmückte)
der Vorname wurde durch den Heiligen Laurentius, römischer Diakon und Märtyrer, bekannt
und seit dem Mittelalter volkstümlich; heute selten gewählt
m, lat. "leo" (Löwe) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart)
seit dem Mittelalter als Name des Heiligen Leonhard (6. Jahrhundert) bekannt
Leontine
w, aus dem Lateinischen "leontinus" (löwenhaft)
um 1900 durch jüdische Familien in den deutschen Sprachraum eingeführt
Leopold
m, althochdeutsch liuti = Volk, Leute; bald = kühn
==> Luitpold, Libold
lat. "leo" (Löwe) + althochdeutsch "bald" (kühn)
alter deutscher Adelsname
durch die Verehrung des Heiligen Leopold, Markgraf von Österreich im 15. Jahrhundert,
stärker verbreitet
w, ursprünglich Frankreich
Kurzform zu Charlotte
durch Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" sehr beliebter Vorname
im 19. Jahrhundert volkstümlich geworden und auch heute noch verbreitet
m, französische Form zu Ludwig
im 19. Jahrhundert sehr verbreiteter Vorname, auch im deutschsprachigen Raum
heute allerdings wegen des umgangssprachlichen "Louis" (Zuhälter) gemieden
m, althochdeutsch "hlût" (laut, berühmt) +
althochdeutsch "wîg" (Kampf, Krieg)
seit dem 5. Jahrhundert im deutschen Sprachraum bekannt
seit dem Mittelalter sehr verbreitet und auch heute noch oft gewählt
w, aus der Bibel übernommener Vorname
hebräischen Ursprungs
(die aus Magdala Stammende)
Maria Magdalena war nach der Bibel eine der treuesten Jüngerinnen Jesu; sie stand an
seinem Kreuz und entdeckte als erste am Ostermorgen sein leeres Grab
früher im gesamten deutschsprachigen Raum sehr stark verbreitet, vor allem als
Doppelname Maria-Magdalena
seit etwa 1960 zurückgehend und nur noch selten gewählt
m, althochdeutsch "man" (Mann) +
althochdeutsch "fridu" (Schutz vor Waffengewalt, Friede)
bekannt wurde der Vorname durch den Stauferkönig Manfred von Sizilien im 13. Jahrhundert
um 1900 galt Manfred als ausgesprochener Adelsname, heute seltener gewählt
w, friesisch Kurzform für Maria "Die am Meer Wohnende"
dänische Form von Marina
bask. Form zu Marian
bei Verwendung als männl. Vorname eindeutiger Zweitname erforderlich
w, aus dem
Lateinischen "margarita" (Perle)
seit dem Mittelalter durch den Namen der Heiligen Margareta von Antiochia verbreitet, die
zu den 14 Nothelfern (Geburt und Wetternot) gehört
um 1900 Modename, heute selten gewählt
Margarethe
w, orientalisch-griechisch die Perle
Nebenform zu Margarete
w, aramäisch hebräisch die Schöne "Die Widerspenstige"
aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs von "mirjam" (widerspenstig)
aus Ehrfurcht vor dem Namen der Mutter Christi wurde der Name erst verhältnismäßig spät in
den deutschen Namensschatz aufgenommen
seit dem 15. Jahrhundert gab es dann neben der Vollform eine fast unüberschaubare Menge
von Kurz- und Nebenformen
der Vorname fand auch als Doppelname Maria-Magdalena und in anderen Kombinationen sehr
weite Verbreitung
als männl. Zweitname zugelassen
m, Sohn des Kriegsgottes Mars "Dem Mars geweiht"
aus dem Lateinischen "marinus" (zum Meer gehörend) oder "mars" (Name des Kriegsgottes)
im 16. Jahrhundert war der Vorname im gesamten deutschen Sprachraum sehr beliebt, wurde
dann aber fast ausschließlich in jüdischen Familien gewählt und kam erst in neuester Zeit
wieder in Mode
w, hebräisch Herrin
aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
von "marah" (bitter, betrübt)
in der Bibel war Martha die Schwester des Lazarus und wurde die Patronin der Hausfrauen
seit dem Mittelalter bekannt, aber erst nach der Reformation im 16. Jahrhundert fand der
Vorname allgemeine Verbreitung
im 19. Jahrhundert wurde er sehr volkstümlich, heute wird er eher selten gewählt
Martin
m, aus dem Lateinischen (Sohn des Kriegsgottes Mars)
bekannt wurde der Vorname im Mittelalter durch den Heiligen Martin von Tours
(4. Jahrhundert)
seit der Reformation wurde der Vorname auch in protestantischen Familien oft gewählt
w, althochdeutsch "maht" (Macht, Kraft) +
althochdeutsch "hilt[j]a" (Kampf)
im Mittelalter als Name der Heiligen Mathilde, Gattin Heinrichs I. und Mutter Ottos
des Großen, verbreitet
wurde dann aber durch die volkstümliche Form Mechthild zurückgedrängt
um 1800 durch die Ritterdichtung neu belebt
m, hebräisch
bedeutet "Himmelsgeschenk"
seit dem Mittelalter als Name des Heiligen Matthias verbreitet, der nach der Bibel
zum Apostel anstelle des Judas bestimmt wurde
die Gebeine des Heiligen Matthias sollen in Trier begraben sein, deshalb auch die
starke Verbreitung des Vornamen in dieser Gegend
(vgl. Familienname Matthias)
m, lateinisch der Größte und aus dem Geschlecht der Ämilier stammend
aus dem Lateinischen "maximus" (sehr groß, am größten) entstandener Vorname
bekannt wurde der Vorname vor allem in Österreich und Bayern durch den Heiligen Maximilian
und eine Reihe von Kaisern und Kurfürsten, die diesen Namen trugen
deutscher und österreichischer Adelsname
im 19. und 20. Jahrhundert durch die Kurzform Max verdrängt, heute sehr selten gewählt
Mechthild
w, Nebenform zu Mathilde
im Mittelalter sehr weit verbreiteter Vorname, der dann fast vollständig von Mathilde
verdrängt wurde und heute sehr selten ist
w, griechisch die Schwarze, Dunkle
aus dem Französischen übernommener Vorname, der auf die Heilige Melanie zurückgeht
im 19. Jahrhundert Adelsname und heute oft gewählt,
vielleicht auch durch die Figur
der Melanie in M. Mitchells Roman "Vom Winde verweht" beeinflußt
Melitta
w, griechisch "Die Biene"
aus dem Griechischen "melitta" (Biene)
m, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen
Ursprungs
(Wer ist wie Gott?)
in der christlichen Welt als Name des Erzengels Michael seit dem Mittelalter weit verbreitet
in der Bibel besiegte Michael den Teufel und wurde deshalb als Schutzheiliger Israels und
der Kirche gewählt;
der Vorname wird auch heute noch häufig gewählt
(vgl. Familienname Michael)
w, althochdeutsch Liebe
selbständige Kurzform zu Wilhelm[in]a
die im 18. und 19. Jahrhundert durch Lessings "Minna von Barnhelm" volkstümlich
wurde
Ende des 19. Jahrhundert wurde der Vorame als Bedienstetenname abgewertet
heute selten gewählt
Monika
w, Herkunft und Bedeutung sind leider unbekannt
wahrscheinlich aus dem Griechischen, "Die Einzigartige"
eventuell aus dem Griechischen "monachós" (Mönch, Einsiedler)
seit dem Mittelalter als Name der Heiligen Monika (4. Jahrhundert) in der christlichen
Welt verbreitet
erst seit dem 20. Jahrhundert in Deutschland volkstümlich
Moritz
m, Weiterbildung des lateinischen Mauritius
bedeutet "Der aus Mauretanien Stammende"
eingedeutschte Form zu Maurus
als Heiligenname seit dem Mittelalter bekannt, vor allem in der Schweiz, dem
Verehrungsgebiet des Heiligen Mauritius
lange Zeit galt Moritz als Adelsname und wurde erst
durch W. Buschs "Max und Moritz" volkstümlich
nach oben
m, englische, französische und spanische Form
zu Nikolaus
Niels
m, skandinavische Form zu Nikolaus
bekannt geworden durch das Kinderbuch
von S. Lagerlöf "Die wunderbare Reise des Niels Holgersson mit den Wildgänsen"
m, griechisch nike = Sieg;
laos = Volk "Sieger des Volkes"
der Heilige Nikolaus zählt zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzheilige der Schiffer,
Kaufleute, Seeleute, Bäcker und Schüler
seit dem 12. Jahrhundert volkstümlicher Vorname, der dann im 18. Jahrhundert an
Bedeutung verlor und im 20. Jahrhundert von seiner Kurzform Klaus fast vollständig
verdrängt wurde
m, hebräisch "Trost" oder "Ruhe schaffen"
aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
von "noach" (Ruhebringer)
im AT überstand Noah die Sintflut in seiner Arche und wurde zum Gründer neuer Volksstämme
nach oben
w, Kurzform zu Vornamen mit "od"
der Vorname war vor allem im Mittelalter im altsächsischen Raum verbreitet
jedoch ist die hochdeutsche Form Ute bekannter
w, Nebenform zu Ottilie
der Vorname wurde durch die Verehrung der Heiligen Odilia verbreitet: der Legende nach soll
sie blind geboren worden sein und bei der Taufe das Augenlicht erlangt haben, später wurde
sie Äbtissin des Klosters Odilienberg und Schutzheilige im Elsaß (7./8. Jahrhundert)
m, "Nachfahre des verehrten Urahns"
aus dem Nordischen übernommener Vorname (Ahnensproß)
als alter norwegischer Königsname war er erst in Skandinavien und dann auch im gesamten
deutschsprachigen Raum gebräuchlich; gegenwärtig seltener gewählt
m, dänische Form zu Olav oder
friesische Kurzform zu Vornamen mit "od" und "ul"
Oliver
m, alter französischer Name lateinischen Ursprungs "Ölbaumpflanzer"
der Vorname geht auf Oliver, einen Waffengefährten Rolands, zurück, der im französischen
Rolandslied Besonnenheit und Mäßigung im Gegensatz zu der ungestümen Tapferkeit seines
Freundes Roland verkörpert
erst in neuester Zeit wurde der Vorname in Deutschland verstärkt gewählt und gilt heute
als modisch
m, althochdeutsch ot = Erbgut, Besitz
alter deutscher Vorname
selbständig gewordene Kurzform zu Namen mit Ot-
bereits im Jahre 788 urkundlich belegt
deutscher Kaisername und Vorname von Adligen
dann volkstümlich geworden (Ende des 19. Jahrhundert war Otto einer der zwölf
beliebtesten Namen in Berlin)
der Vorname wird heute sehr selten gewählt
nach oben
m, lateinisch "Der Kleine" "paulus" (klein)
Namensvorbild war der Apostel Paulus, der mit jüdischem Vornamen
eigentlich Saul (lat. Saulus) hieß und Paulus wahrscheinlich schon bei seiner
Geburt als 2.Namen erhielt; nach seiner Bekehrung zu Christus wechselte er seinen
Namen (daher auch das Sprichwort: "Vom Saulus zum Paulus werden")
seit dem Mittelalter sehr beliebter Taufname,
zu Anfang des 20. Jahrhundert besonders
bevorzugt (1903 war Paul der häufigste Schülername in Berlin)
gegenwärtig selten gewählt
w, weibliche Form zu Paul
seit dem Mittelalter im deutschsprachigen Raum verbreitet
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert sehr beliebter Vorname, dann zurückgehend
heute wenig gewählt
w,
griechisch altgriechisch pene = Gewebe; lepein = auflösen
Möglicherweise von "penelops", einer speziellen Entenart mit buntem, glänzendem
Gefieder
(Penelope wäre dann "die Glänzende" o.Ä.)
m,
vom lateinischen Namen Petrus, der selbst wiederum griechischen
Ursprungs ist: "pétros" (Felsblock, Stein)
als Name des Apostels Petrus fand Peter schon früh in der christlichen Welt große
Verbreitung
Petrus war der erste Bischof von Rom und erlitt dort auch den Märtyrertod, über seinem
Grab wurde die Peterskirche errichtet
im Mittelalter gehörte Peter zu den beliebtesten Namen, war danach leicht rückläufig
und galt erst wieder Anfang des 20. Jahrhunderts als modern und war dementsprechend
gebräuchlich
(vgl. Familienname Peter)
m, "Der Pferdefreund"
aus dem Griechischen "philos" (Freund) und "hippos" (Pferd)
als Name des Apostels Philippus in der christlichen Welt verbreitet
bereits im 12. Jahrhundert gehörte Philipp im Rheinland zu den beliebtesten Vornamen und
im Gegensatz zu Frankreich und Spanien spielte der Name als Adels- und Herrschername
keine große Rolle
allgemein bekannt ist auch der Zappelphilipp in
Heinrich Hoffmanns "Struwwelpeter"
gegenwärtig gilt Philipp als modern und wird häufig gewählt
m,
althochdeutsch "rât" (Rat[geber]; Ratschlag; Beratung) +
althochdeutsch "wolf" (Wolf)
Rainer
m, althochdeutsch "regin" (Rat) +
althochdeutsch "heri" (Heer)
früher Adelsname, in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts durch die Rilkebegeisterung
volkstümlich geworden
Ralf
m, Nebenform zu Radolf,
die seit etwa 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane in Deutschland eingebürgert wurde
m, aus dem althochdeutschen "rant" (SchiId)
und "wolf" (Wolf)
Rebecca
w, hebräisch bedeutet "Die Bestrickende", "Die Fesselnde"
oder "Die Schmeichelnde"
englische Form zu Rebekka
berühmt geworden durch den Roman "Rebecca" von Daphne du Maurier
w, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen
Ursprungs
(die Bestrickende ?)
im AT ist Rebekka die Gattin Isaaks und Mutter von Esau und Jakob
wahrscheinlich durch die Heldin in W Scotts Roman "Ivanhoe" (1819) bekannt
geworden,
gilt als modern und wird öfter gewählt
m, althochdeutsch "regin" (Rat) +
althochdeutsch "harti, herti" (hart)
Renate
w, die Wiedergeborene
aus dem Lateinischen "renatus" (wiedergeboren)
seit der Jahrhundertwende durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane bekannt geworden,
seit etwa 1920 verstärkt gewählt und in den Nachkriegsjahren sehr beliebter Vorname
heute vor allem in der Schweiz verbreitet
Richard
m, althochdeutsch rihi = reich, mächtig; harti = stark "kühn, mächtig und stark"
aus dem Englischen übernommener Vorname,
der aus Begeisterung für Shakespeares
Königsdramen "Richard II." und "Richard III." in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhundert in den deutschen Sprachgebrauch übernommen wurde
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert volkstümlich geworden und seitdem
kontinuierlich verbreitet
m, germanisch hroth = Ruhm; beraht = glänzend
altdeutsche Nebenform zu Rupert
im Mittelalter im niederdeutsschen Sprachgebiet verbreitet, dann nach Frankreich
vorgedrungen
als Adels- und Herrschername gebräuchlich und mit den Normannen nach England gelangt;
dort wurde er volkstümlich
in Deutschland wurde der Vorname erst im 18. Jahrhundert mit der Ritterdichtung neu
belebt und verbreitet; heute öfter gewählt
Robin
m, englische Form zu Robert
bekannt durch Robin Hood, der in vielen Volksballaden in der Gestalt des edlen Räubers
auftaucht und den Zorn der Angelsachsen gegen die normannische Herrschaft
im 14./15. Jahrhundert verkörpert
w, aus dem Germanischen "hroth" (Ruhm) +
althochdeutsch "trut" (Kraft, Stärke)
Rüdiger
m, aus dem Germanischen "hroth" (Ruhm) +
althochdeutsch "ger" (Speer)
im Mittelalter beliebter Vorname, der dann in Vergessenheit geriet und erst
im 19. Jahrhundert durch die Neuentdeckung des Nibelungenliedes wieder häufiger gewählt wurde
m, aus dem Germanischen "hroth" (Ruhm) +
althochdeutsch "wolf" (Wolf)
seit dem Mittelalter in Deutschland beliebt und durch Rudolf von Habsburg (13. Jahrhundert)
volkstümlich geworden
im 19. Jahrhundert wurde der Vorname wieder neu belebt und vor allem in Süddeutschland
und der Schweiz häufiger gewählt
m, aus dem Germanischen "hroth" (Ruhm) +
althochdeutsch "beraht" (glänzend)
seit dem Mittelalter im deutschsprachigen Raum verbreitet
Namensvorbild war der Heilige Rupert, erster Bischof von Salzburg und Schutzpatron
Bayerns (7 /8. Jahrhundert)
der Vorname war so weit verbreitet, daß seine süddeutsche
Koseform "Rüpel" abgewertet wurde und seitdem als Bezeichnung für einen
flegelhaften Menschen gebraucht wird
Ruprecht
m, Nebenform zu Rupert
bekannt durch den Begleiter des Nikolaus und gutmütigen
Kinderschreck "Knecht Ruprecht"
Ruth
w, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen
Ursprungs ( = die Freundschaft)
die Titelheldin eines Buches im AT ist die Stammutter des judäischen Königshauses
seit 1900 verstärkt gewählt, nicht nur in jüdischen Familien
nach oben
Sabine
w, lateinisch bedeutet "Die aus dem Geschlecht der Sabiner"
seit dem Mittelalter als Name einiger Heiliger verbreitet, aber selten gewählt
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane wieder belebt
die größte Verbreitung war in den 60er Jahren; seit 1970 zurückgehend
m, aus der Bibel übernommener Vorname
hebräischen Ursprungs
eigentlich "der Friedliche"
der sagenumwobene König Salomon galt im Orient als das Idealbild eines weisen und
gerechten Herrschers, daher auch das "salomonische Urteil"
w, Kurzform von Anselma
auch: arabische Abwandlung von Salome
Selma wurde auch aus der Ossiandichtung des Schotten J. Macpherson übernommen und
im 18. Jahrhundert in Deutschland bekannt
Severin
m, "Der Strenge" oder "Der Ernste"
aus dem Lateinischen "severus" (ernsthaft, streng)
ursprünglich war der Vorname ein altrömischer Bei- und Familienname, der vor allem
in Nordwestdeutschland verbreitet war;
heute kaum noch gewählt
(vgl. Familienname Severin)
Sibylle
w, griechisch Ratschluß des Zeus
Name einer griechischen Seherin.
Später allgemeine Bezeichnung für Seherinnen und Prophetinen
aus dem Lateinischen übernommener Vorname, dessen Herkunft und Bedeutung unklar ist
die griechischen Sibyllen verkündeten den Willen Apollos (und später des Zeus) und
galten als Weissagerinnen (Sibyllenbücher)
Sibylle von Cumae soll Christi Geburt vorausgesagt haben, deshalb starke Verbreitung
des Vornamen im späten Mittelalter
um 1900 wurde der Vorname durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane neu belebt und
ist auch heute noch weit verbreitet
Siegfried
m, althochdeutsch "sigu" (Sieg) +
althochdeutsch "fridu" (Schutz vor Waffengewalt, Friede)
im Nibelungenlied trägt der Drachentöter und Held der Sage diesen Namen
durch R. Wagners Oper "Siegfried" im 19. Jahrhundert häufiger gewählt
(vgl. Familienname Siegfried)
Siegrid
w, altnordisch sigr = der Sieg; fridr = schön
Nebenform zu Sigrid
m, aus dem Nordischen übernommener Vorname
zu altisland. "sigr" (Sieg) und "frighr" (schön)
durch die Übersetzung skand. Literatur um 1900 vor allem in Adelskreisen verbreitet,
seit den 20er Jahren zunehmend gewählt
Silke
w, friesische Form zu Gisela und
schwedische Form zu Cäcilie
m, lateinisch "Der Waldbewohner"
aus dem Lateinischen übernommener Vorname zu "silva" (Wald)
Silvanus war der Name eines altröm. Waldgottes
seit dem Mittelalter in Deutschland bekannt, aber wenig gewählt
eine größere Verbreitung erreichten die Kurz- und Nebenformen zu Silvanus
w, weibliche Form zu Silvanus
Rhea Silvia ist der Legende nach die Mutter der Zwillinge Romulus und Remus, der Gründer
Roms
seit dem Mittelalter im deutschsprachigen Raum verbreitet
im 18. Jahrhundert durch die Schäferpoesie belebt
in den 60er und 70er Jahren galt der Vorname als modern, nicht zuletzt durch die
schwedische Königin Silvia;
heute nicht so häufig gewählt
Silvius
m, Nebenform zu Silvanus
in der altröm. Sage ist Silvius ein Sohn des Äneas
außerdem ist die Gestalt des Silvius aus
Shakespeares "Wie es Euch gefällt" bekannt
Simeon
m, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "Gott hat gehört"
im AT ist Simeon einer der Söhne von Jakob
w, griechisch
bedeutet "Die Weise"
aus dem Griech. "sophia" (Weisheit)
im Altertum wurde die "hagia sophia" (heilige Weisheit) als Umschreibung für
Christus gebraucht, danach für die Kirche selbst
die Heilige Sophia (2. Jahrhundert), die besonders im Elsaß verehrt wird, ist
als "kalte Sophie" (die letzte Eisheilige am 15.Mai) volkstümlich geworden
um 1900 war der Vorname am weitesten verbreitet, seitdem zurückgehend
m, latinisierte Form des slawischen
Vornamens Stanislaw
aus dem altslawischen "stani" (standhaft) und "slava" (Ruhm)
der Heilige Stanislaus (um 1030-1079) war Bischof von Krakau und ist der
Schutzpatron Polens, daher trugen auch viele polnische Könige diesen Vornamen
im deutschsprachigen Raum um 1900 vor allem in katholischen Familien verbreitet
gegenwärtig selten gewählt
m, aus dem Griech. "stéphanos" (Kranz, Krone)
durch die Verehrung des Heiligen Stephanus, der vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde,
erlangte der Vorname im Mittelalter sehr große Beliebtheit
in der Neuzeit wurde der Name in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiederbelebt
und wird seitdem häufig gewählt
Stephanie
w, weibliche Form zu Stephan
zwei heiliggesprochene Märtyrerinnen werden besonders in Frankreich verehrt
in Deutschland wurde der Vorname durch die Adoptivtochter Napoleons, die 1806 den
späteren Großherzog Karl von Baden heiratete, bekannt und beliebt
heute gilt der Vorname als modern und wird oft gewählt
w, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "die Lilie"
die Geschichte der keuschen Susanne beim Bade, die im Mittelalter volkstümlich war
und auch oft in der Kunst dargestellt wurde, führte zur starken Verbreitung des Vornamen
Susanne gehört auch heute noch zu den oft gewählten Vornamen
m, aus dem Nordischen übernommener Vorname
eigentlich "junger Krieger"
der Vorname wurde in Deutschland durch den schwedischen
Forschungsreisenden Sven Hedin (1865-1952) bekannt und wird oft gewählt
m, griechisch
bedeutet "Gottesgeschenk"
aus dem Griechischen "theós" (Gott) und "dóron" (Gabe, Geschenk)
um 1260 breitete sich der Vorname durch die Verehrung des Heiligen
Theodor (gestorben 316) von Venedig im gesamten Abend- und Morgenland aus
im 15. Jahrhundert von den Humanisten besonders geschätzter Vorname
im 19. Jahrhundert wurde der Name durch die Begeisterung
für Theodor Körner (Dichter des Freiheitskampfes gegen Napoleon) neu belebt
in neuerer Zeit immer noch stark verbreitet, aber zurückgehend
w, aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "Bewohnerin der Insel Thera"
die Heilige Theresa von Avila gründete im 16. Jahrhundert mehr als 30 Klöster und
reformierte den Karmeliterorden
durch die österreichische Kaiserin Maria Theresia wurde der Vorname volkstümlich
und wird bis heute gern gewählt
m, aus der Bibel übernommener Vorname
hebräischen Ursprungs
eigentlich "Zwillingsbruder"
seit dem Mittelalter durch die Verehrung des
Heiligen Thomas (ungläubiger Thomas, weil er an der Auferstehung Jesu zweifelte und
erst daran glaubte, als er die Wundmale des Auferstandenen berühren durfte) verbreitet
mit dem Thomastag am 21. Dezember sind viele Volksbräuche verknüpft,
vor allem Liebesorakel
heute gehört der Vorname zu den am meisten gewählten Namen
(vgl. Familienname Thomas)
Thorsten
m, aus dem Germanischen "thor" (Gott) +
aus dem Germanischen "sten" (Steinwaffe)
Tobias
m, aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs
eigentlich "Gott ist gnädig"
Tobias ist in der Bibel der fromme Sohn, der mit seinem erblindeten Vater eine
gefährliche Reise unternimmt und seinen Vater heilt
die Tobiasgeschichte war in der Reformationszeit sehr beliebt und trug maßgeblich
zur Verbreitung des Vornamen bei, der heute noch oft gewählt wird
m, althochdeutsch "uodal" (Erbgut, Heimat) +
althochdeutsch "rihhi" (mächtig; begütert, reich)
durch die Verehrung des Heiligen Ulrich (9./10. Jahrhundert) seit dem Mittelalter vor
allem in Süddeutschland und der Schweiz verbreitet
um 1900 wurde der Vorname oft in Adelskreisen gewählt
durch Romane von Spielhagen und Sudermann volkstümlich geworden
w, weibliche Form zu Ulrich
seit dem 18. Jahrhundert in Adelskreisen verbreitet
um 1900 durch Zeitungs- und Zeitschriftenromane volkstümlich geworden; heute öfter gewählt
Ulrun
w, althochdeutsch ul = od = der freie Germane hat
das Od,
d.h. er ist ein freier Edeling auf freiem Eigenboden beseelt vom Geist Gottes
und runa = Geheimnis, Zauber die das Geheimnis des Od weiß
w, lateinisch kleiner Bär, Bärchen
weibliche Form zu Ursus
durch die Verehrung der Heiligen Ursula (der Legende nach eine britische Prinzessin,
die auf der Rückreise von Rom mit ihren elftausend Jungfrauen von den Hunnen bei
Köln ermordet wurde) seit dem Mittelalter in Deutschland verbreitet
um die Jahrhundertwende in Adelskreisen geschätzt
stärkste Verbreitung des Vornamen nach dem Zweiten Weltkrieg
gegenwärtig abnehmende Tendenz
m, aus dem Lateinischen "ursus" (Bär)
durch die Verehrung des Heiligen Ursus von Solothurn (4. Jahrhundert) ist der Vorname
vor allem in der Schweiz beliebt und wird auch heute noch öfter gewählt
w, Nebenform zu Oda
in dem Nibelungenlied hieß Kriemhilds Mutter Uote
bis zum 12. Jahrhundert war der Vorname durch verschiedene Fürstinnen in deutschen
Heldensagen weit verbreitet, dann wurde er immer seltener
erst im 20. Jahrhundert wieder stärker verbreitet
Uwe
m, friesische Form zu Vornamen mit Ot- und Nebenform zu Owe
nach oben
Valentin
m, aus dem Lateinischen "valere" (gesund sein)
durch die Verehrung des Heiligen Valentin, Patron des Bistums Passau und
Schutzheiliger bei Epilepsie (5. Jahrhundert), in Deutschland bekannt geworden
ein anderer Heiliger Valentin wird als Schutzpatron der Liebenden verehrt, und
der "Valentinstag" wird in vielen Ländern als Tag der Blumen und Geschenke
zwischen Liebenden gefeiert; heute verbreitet, aber selten gewählt
m, aus dem Lateinischen übernommener Vorname
eigentlich "einer aus dem Geschlecht der Valerier"
der Heilige Valerius soll ein Schüler von Petrus gewesen sein und zweiter Bischof
von Trier (3. Jahrhundert)
durch seine Verehrung war der Vorname im 16. Jahrhundert in Deutschland recht beliebt,
verlor dann aber an Bedeutung; heute wird der Vorname nur sehr selten gewählt
Veronika
w, griechisch pherein = bringen; nike = Sieg
aus dem Griechischen übernommener Vorname
eigentlich "die Siegbringende"
durch die Verehrung der Heiligen Veronika von Jerusalem, die Christus auf dem Weg zur
Kreuzigung ein Schweißtuch gereicht haben soll, in Deutschland verbreitet
in den letzten Jahren weniger gewählt
Viktor
m, aus dem Lateinischen "vincere" (siegen)
durch die Verehrung mehrerer Heiliger in Deutschland bekannt und verbreitet, besonders
durch den Heiligen Viktor von Xanten (am Xantener Dom als Drachentöter dargestellt)
heute wird der Vorname seltener gewählt
m, lateinisch
bedeutet "Der Sieger"
aus dem Lateinischen "vincere" (siegen)
durch die Verehrung des Heiligen Vinzenz von Saragossa (3./4. Jahrhundert) wurde der
Vorname in Deutschland verbreitet und wird heute nur noch selten gewählt
w,
althochdeutsch "waltan" (walten, herrschen) +
althochdeutsch "burg" (Burg, Schutz, Zuflucht)
durch die Verehrung der Heiligen Walburg (angelsächs. Missionarin und Äbtissin in
Heidenheim, deren Reliquien am 1. Mai 871 nach Eichstatt überführt wurden - daher
der Brauch, die Walpurgisnacht zu feiern) im Mittelalter in Deutschland sehr verbreitet
wurde vor allem in katholischen Familien gewählt und war erst seit der Jahrhundertwende
in evangelischen Kreisen verbreitet
heute selten gewählt
Walburga
w,
altdeutsch "walt" = walten, herrschen / "burg" = Burg
Nebenformen zu Walburg
Waldemar
m, althochdeutsch "waltan" (walten, herrschen) +
althochdeutsch "mâr" (groß, berühmt) bzw. "maren" (verkünden, rühmen)
als Fürstenname im Mittelalter sehr stark verbreitet
im 19. Jahrhundert wurde der Vorname neu belebt und volkstümlich
heute noch verbreitet, aber selten gewählt
m,
althochdeutsch "waltan" (walten, herrschen) +
althochdeutsch "heri" (Heer)
seit dem Mittelalter durch die Verehrung des Heiligen Walter sowie durch den
Minnesänger Walther von der Vogelweide sehr weit verbreitet
um die Jahrhundertwende durch zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenromane neu belebt
heute seltener gewählt
Waltraud
w,
aus dem althochdeutschen "waItan" (walten, herrschen)
und "trut" (Kraft, Stärke)
Werner
m, germanisch
vom germanischen Stamm der Warnen
althochdeutsch "warjan" (wehren) +
althochdeutsch "heri" (Heer)
seit dem Mittelalter sehr weit verbreiteter Vorname
im 19. Jahrhundert wurde durch den Einfluß verschiedener literarischer Gestalten
der Vorname aufgewertet und volkstümlich
im 20. Jahrhundert sehr beliebt und öfter gewählt
m, althochdeutsch "willio" (Wille) +
althochdeutsch "helm" (Helm, Schutz)
der Heilige Wilhelm von Aquitanien (8./9. Jahrhundert) war frühes Namensvorbild, aber
auch die Sagengestalt des Wilhelm von Orange
Wilhelm war im Mittelalter in ganz Europa beliebt
Wilhelm war auch der Name vieler dt. Fürsten und nicht zuletzt auch Kaiser- und Königsname
die Sagengestalt des Wilhelm Tell und Goethes "Wilhelm Meister" trugen ebenfalls
maßgeblich dazu bei, daß Wilhelm im 19.Jahrhundert einer der meistgewählten Vornamen war
bis zum Ende des 1.Weltkrieges galt Wilhelm noch als volkstümlich, verlor dann aber
an Beliebtheit
w, Nebenform
zu Wilhelma
weibliche Form zu Wilhelm
wie Wilhelm seit dem frühen Mittelalter verbreitet
zuerst ausgesprochener Adelsname, dann volkstümlich geworden
heute spielt der Vorname kaum noch eine Rolle
m, althochdeutsch "wolf" (Wolf) +
althochdeutsch "ganc" (Waffengang, Streit)
durch die Verehrung des Heiligen Wolfgang, Bischof und Schutzpatron von Regensburg, war
der Vorname im Mittelalter vor allem in Süddeutschland und Österreich verbreitet
in der Neuzeit waren Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Wolfgang von Goethe Namensvorbilder
der Vorname ist auch heute noch weit verbreitet
(vgl. Familienname Wolfgang)
nach oben
Aalrep, Ahlrep, Ahlreip (ndd.) meint den Aalfischer, Ahlfänger, nach dessen
Fanggerät, dem alrep "Aalreif" (Joh. alreper 1306 Stralsund),
während der Alesteker (1449 in Kiel) sich des Stechgeräts bediente, vgl. die
Aalstecherstraße in Rostock. Ein Heinr. Alkopf 1563, Kaufmann in Mecklenburg.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Abraham
hebräischer Rufname zum Familiennamen => "Vater der Menge"
Abraham [Mönch] (um 779)
Abraham [Jude] (um 1425)
mittelhochdeutscher Übername "vater" => "Vater" oder auch als Ableitung zum
Rufnamen "Fader"
Vather (um 1276), Vatir (um 1401), Fader (um 870)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
aus dem gleichlautenden Rufnamen entstandener Familienname.
Als Name des alttestamentlichen Patriarchen fand Abraham Eingang in die jüdische sowie
christliche Namengebung. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen nach der biblischen Gestalt entstandener Familienname.
Als Name des Vaters der Menschheit fand Adam Eingang in die jüdische sowie christliche
Namengebung. Duden / Familiennamen
Adomeit
ursprünglich in Ostpreußen verbreitete, mit der litauischen
Endung ~eit gebildete patronymische Form zu Adam Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Heiligennamen
entstandener Familienname. Namensvorbild war der heilige Märtyrer Alban von Mainz (4./5. Jh.). Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen (arn + walt) entstandener Familienname.
Zur Verbreitung des Namens im Mittelalter trug auch die Verehrung des heiligen Arnold,
Lautenspieler am Hofe Karls des Großen, bei. Viele z. T. heute nicht mehr gebräuchliche
Kurzformen und regionale Varianten von Arnold haben sich in den entsprechenden
Familiennamen erhalten. Duden / Familiennamen
Aschoff
westfälischer Wohnstättenname für jemanden, der auf einem Hof wohnte, auf
dessen Grund früher Eschen (mhd. asch "Esche") standen. Duden / Familiennamen nach oben
Backes
auf eine niederdeutsche mundartliche Form von Backhaus zurückgehender
Familienname. Duden / Familiennamen
auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehender Familienname. Der Name des Apostels ist
aramäischen Ursprungs (Bar Tolmai "Sohn des Tolmai") und wurde als Bartholomaios ins
Griechische übernommen. Die latinisierte Form Bartholomäus fand im Mittelalter zusammen
mit anderen Apostelnamen Eingang in die Namengebung. Der heilige Bartholomäus wurde vor
allem als Patron der Fleischer, Gerber und Winzer verehrt.
Aus dem Rufnamen Bartholomäus sind viele Familiennamen deutscher und slawischer Herkunft
hervorgegangen. Duden / Familiennamen
entwickelt zu Beck(e). Diese jüngere Bezeichnung für den Bäcker wurde analog zu anderen
Berufsbezeichnungen auf ~er gebildet und breitete sich seit dem 12. Jh. im nieder-
und mitteldeutschen Raum aus. Heutzutage nimmt der Familienname Becker (in dieser
Schreibweise) die achte Stelle unter den deutschen Familiennamen ein. Die Schreibung
"Bäcker" ist erst im 16. Jh. in Anlehnung an das Verb backen entstanden, sie
begegnet daher nur selten in Familiennamen. Duden / Familiennamen
aus einer durch Dehnung des kurzen e entstandenen Variante von Berend,
einer niederdeutschen Kurzform von Bernhard, hervorgegangener Familienname. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen lateinischen Ursprungs ("gesegnet") gebildeter
Familienname. Die Verbreitung dieses Rufnamens geht auf den Heiligen Benedikt von
Nursia (5./6. Jh.), den Gründer des Benediktinerordens zurück. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen (ber[a]nu + heri) entstandener Familienname.
Zur Beliebtheit dieses Rufnamens im Mittelalter trug auch die Verehrung des heiligen
Bernhard von Clairvaux (11./12. Jh.) bei. Duden / Familiennamen
Oberdeutsche Wohnstättennamen zu mhd. bühel
"Hügel": "wohnhaft an einem Hügel".
Herkunftsnamen zu den in Süddeutschland und Österreich häufigen
Ortsnamen Bichel, Bichl, Büch(e)l, Pichl.
Duden / Familiennamen
Bilan
Blendowski
Bohn
Bohne
mittelhochdeutscher Übername "böne" => "Bohne, etwas Wertloses, Geringes" z.T.
auch für den Bohnenanbauer oder aber auch als Schimpf-/Spottname in und um Zerbst
Bone (um 1258), Bone (um 1304)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
Bohn(e):
Übernamen nach der Pflanzenbezeichnung, die auch schon im Mittelalter als
Inbegriff der Nichtigkeit und Bedeutungslosigkeit galt. Damals handelte es sich um die große
Bohne ("Saubohne"), die Gartenbohne ("grüne Bohne") ist erst später aus Amerika eingeführt
worden. Der Übername Bohne kann sich auf den Bohnenzüchter beziehen oder im übertragenen
Sinne als Spottname vergeben worden sein.
Aus einer verkürzten Form von Alban oder
Urban entstandene Familiennamen.
Berufsname (zu mhd. brennen >brennen, anzünden; destillieren; schmelzen<) für den Aschenbrenner, Pechbrenner, Kohlenbrenner, Ziegelbrenner, Branntwein-brenner, Silberschmelzer, Metallschmelzer, auch für jemanden, der mit Feuer rodet.
Nur vereinzelt Übername für einen Brandstifter.
Chunr. Prenner ist a. 1326 in Regensburg bezeugt. Duden / Familiennamen
Bretschneider
mittelhochdeutscher Berufsname "bret-snidaere" => "Brett-Schneider" auch für
den Sägemüller, Pächter der Brettmühle
Bretsnidghere (um 1257), Bretsnider (um 1370)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
Berufsname für einen Tischler oder Sägemüller Duden / Familiennamen
Brettschneider
mittelhochdeutscher Berufsname "bret-snidaere" => "Brett-Schneider" auch für den
Sägemüller, Pächter der Brettmühle
patronymische Bildung auf ~ing zu einem mit
dem alten Namenwort brid gebildeten Rufnamen.
[brid: vielleicht zu ahd. bridil "Zügel"] Duden / Familiennamen
Brose
griech. Ambrosius = der Unsterbliche, der Göttliche gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
aus einer verkürzten Form von Ambros(ius) entstandener Familienname. Duden / Familiennamen
aus dem Rufnamen lateinischen Ursprung ("mild, gnädig") hervorgegangene Familiennamen.
Clemens fand im Mittelalter vor allem als Name des heiligen Clemens, der nach altkirchlicher
Überlieferung im 1. Jh. Bischof von Rom (Papst) war, Eingang in die Namengebung. Duden / Familiennamen
Herkunftsname zu den Ortsnamen Damerau (ehem. Brandenburg/ jetzt Polen, bei Danzig,
Ostpreußen), Damerow Duden / Familiennamen
Dangschat
kur. danga = dreieckiges Stück Land, von Wasser umgeben
.http://www.ostpreussen.de.vu/
Dangszat
Dangszatis
Dankstat
Daube
mundartl. = "Taube", wie Dauber, Daubert: der Täuber, Taubenzüchter. Ein Haus "zu der Duben"
1352 in Worms, vgl. Benz von der Duben 1288 Speyer (mhd. tube "Taube"). ...Obd. vgl.
Daubenschütz, Daubenmerkl, Daubenschmidt.
Aber Hertwin der Daube 1323 Wetzlar meint den "Tauben".
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
aus dem zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.) allgemein verbreiteten Rufnamen
Dietbald (thiod + bald) hervorgegangener Familienname. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (thiot + rihhi) entstandener
Familienname. Der Name spielte in der Namengebung im Mittelalter eine große Rolle.
Er war allgemein bekannt durch die Sagengestalt Dietrich von Bern, in der der große
Ostgotenkönig Theoderich (5./6. Jh.) fortlebte. (Theoderich, Theodericus ist die
latinisierte Form von got. diuda-reiks "Herrscher des Volkes" und entspricht
Dietrich). Duden / Familiennamen
Dippel
aus einer Koseform von Diebald entstandener Familienname Duden / Familiennamen
Dirks
aus einer niederdeutschen Kurzform von Dietrich
hervorgegangener Familienname. Duden / Familiennamen
Dobrindt
Dönneweg
Dornauf
Dornburg
Drewek
Druhm
Düvel
niederdeutscher Übername zu mnd. duvel "Teufel"
(vgl. Teufel) Duden / Familiennamen nach oben
aus dem gleichlautenden Rufnamen
(ekka + harti), der zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.)
allgemein verbreitet war, hervorgegangener Familienname. Duden / Familiennamen
Übernahme zu mhd. aeheim "Oheim, Mutterbruder; Schwestersohn, Neffe; Verwandter". Zur
Unterscheidung von anderen Familienmitgliedern konnte auch die Bezeichnung des
Verwandtschaftsverhältnisses dienen und zum Familiennamen werden. Duden / Familiennamen
aus dem alten deutschen Rufnamen Agilhart, Eilhard (agil + hari)
hervorgegangener Familienname. Duden / Familiennamen
Elsenhans
metronymischer Familienname, der auf
"Hans, Sohn der Frau Else (Elisabeth)" zurückgeht. Duden / Familiennamen
Elsner
Herkunftsname zum Ortsnamen "Elsen, Elsa" oder Wohnname
"Els" => "Erle" bzw. slaw. "olesna" => "Erle, Erlengebüsch" oder Ableitung zum
Rufnamen Elisabeth (hebrä. => mein Gott hat geschworen)
von Elße (um 1343), Els (um 1388), Elsener (um 1443)
gefunden auf http://ahnenforschung.net
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Elsen (Nordrhein-Westfalen).
niederdeutscher Wohnstättenname zu mnd. else "Erle".
Vermischung mit Oelschner, Ölsner, Elschner ist möglich.
aus einner verkürzten Form des weiblichen Rufnamens Sophie (griech. sophia
"Weisheit") gebildete Familiennamen. Als Rufname geht Sophie auf den Namen einer
römischen Märtyrerin des 2. Jh. zurück, die im Mittelalter besonders im Elsass
verehrt wurde. Duden / Familiennamen
Fiege
Im niederdeutschen Sprachgebiet aus einer verkürzten Form des weiblichen Rufnamens
Sophie (Fey[e]) entstandener Familienname.
Im mittel- und oberdeutschen Bereich Übername zu der entrundeten Form
von mhd. vuege "angemessen, passend".
Duden / Familiennamen
Forstreuter
Franke
Stammesname der Franken für "der aus Franken" oder Rufname "Franko"
Franko (um 900), Franke, Franc (um 1259), Francko (1266)
Übername nach dem Wochentag, dessen Vergabe wohl im Zusammenhang mit einem
Dienstleistungstermin steht. Freitag ist noch vor Sonntag und Montag der häufigste
Familienname nach einem Wochentag.
Ein Freytag ist a. 1369 in München bezeugt. Duden / Familiennamen
weitere Formen: Fryderichs (um 1363) , Fritzen (um 1388)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (fridu + rihhi) entstandener
Familienname.
Die große Anzahl heutiger Familiennamen, die sich von Friedrich ableiten, erklärt sich
aus der Beliebtheit dieses alten deutschen Kaiser- und Königsnamens im Mittelalter.
Vor allem Kaiser Friedrich I. Barbarossa (12. Jh.) trug zur Verbreitung und Beliebtheit des
Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12. - 15. Jh.) bei, so daß allein die
Familiennamen Friedrich und
Friedreich zusammen unter den 50 häufigsten Familiennamen
anzutreffen sind. Duden / Familiennamen
Wohnstättenname zu mhd. gazze, mnd. gasse "Gasse": "wohnhaft an einer
Gasse", auf dem Land auch "an einem Weg zwischen zwei Zäunen", "Hohlweg".
Herkunftsnamen zu den häufig vorkommenden Ortsnamen Gaß (Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg), Gasse (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen).
aus einer niederdeutschen Koseform von Rufnamen, die mit dem Namenwort ger gebildet
sind (i. A. Gerhard), entstandene Familiennamen. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (ger + harti) entstandener
Familienname. Zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.) war Gerhard ein
allgemein verbreiteter Rufname, dessen Vergabe z.T. durch adlige Vorbilder und
Heiligenkult gefördert wurde. Für die deutsche Rufnamengebung ist vor allem der heilige
Gerhard von Köln, Bischof von Toul (10. Jh.), von Bedeutung. Zur Beliebtheit von
Gerhard trug auch die Sage vom guten Gerhard von Köln, die im 13. Jh. von Rudolf von
Ems bearbeitet wurde, bei. Duden / Familiennamen
Übernamen zumhd. groz "groß,dick; angesehen, vornehm". Hier oder in den vielen
Zusammensetzungen mit Rufnamen kann "Groß-" auch auf Reichtum und Ansehen des ersten
Namensträgers zielen. Duden / Familiennamen
Auf eine durch Übergang von -er- zu -ar- entstandene
niederdeutsch-friesische Kurzform des Rufnamens Hermann
zurückgehender Familienname.
Berufsübername zu mhd., mnd. harm "Hermelin" für den Kürschner oder
Übername für den Träger des Pelzes.
Duden / Familiennamen
Harmsen
patronymische Bildung auf ~sen zu Harm Duden / Familiennamen
Hartlock
Hartz
aus Norddeutschland von Hart = streng, ein kerniger Typ - oder
auch (weil aus Tschechien) von Hartz einem Harzsammler Vorkommen: 1500 x gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Standesname oder Amtsname zu mhd. husman "Hausherr, Hausbewohner, Mietsmann;
Burgwart, der auf dem Wartturm wohnte", mnd. husman "Hausmann; Bauer; Verwalter
einer Burg, Turmwächter". Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (heim + rihhi) entstandener
Familienname. Heinrich, Konrad und Johannes waren die beliebtesten männlichen Rufnamen im
mittelalterlichen Deutschland. Den Rufnamen Heinrich trugen zahlreiche Herzöge, Könige und
Kaiser. Die Verbreitung des Namens wurde auch durch die Verehrung
Kaiser Heinrichs II. (10./11. Jh.), des Heiligen, gefördert. An der Formel Hinz und Kunz
(Kurzformen von Heinrich und Konrad => "jedermann") lässt sich die einstige
Volkstümlichkeit des Rufnamens Heinrich noch erkennen. Duden / Familiennamen
Heinzeroth
wie Hitzeroth, Günzerodt u. ä. zu den Ortsnamen auf -rode, im Rheinland heute -rath (früher
-rode, rade), in Nassau -roth (-ert). Vgl. Heinzerath bei Bernkastel/Mosel.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (heri + man) entstandener
Familienname. Hermann war im Mittelalter ein beliebter Rufname, aus dem zahlreiche
Familiennamen hervorgegangen sind. Duden / Familiennamen
Herkunftsnamen zu dem Stammesnamen der Hessen oder Übernamen für jemanden, der
irgendwelche Beziehungen (Reise, Handel) zu Hessen hatte.
Aus dem alten deutschen Rufnamen Hesso, dem ebenfalls der Stammesname zugrunde liegt,
hervorgegangene Familiennamen.
Vereinzelt Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Hessen (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt,
Bayern).
Duden / Familiennamen
Hill(e)
Aus einer durch Assimilation entstandenen Variante von >Hild hervorgegangene
Familiennamen, vgl. auch >Hillebrand(t), >Hillebrecht. Gelegentlich kann diesen
Familiennamen auch eine Kurzform von einem weiblichen Rufnamen
(z. B. Hildegund > Hillegund) zugrunde liegen.
Im mittleren und südlichen Teil des deutschen Sprachgebiets kann es sich hierbei
um Wohnstättennamen handeln, denen mhd. hulwe, hull "Pfütze, Pfuhl, Sumpflache"
zugrunde liegt.
Niederdeutsche Übernamen zu mnd. hilde, hille "eifrig, rasch, geschäftig".
Niederdeutsche Berufsübernamen zu mnd. hilde, hille "Futterraufe; Boden
über den Viehstellen, der oft als Schlafstätte des Gesindes diente".
Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Hille (Westfalen).
Duden / Familiennamen
Hilsenbeck
Hilse (obd.), Hilsbecher, Hilsenbeck, s. Hülse.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Standesname zu mhd. hoveman, mnd. hove(s)man, hofman "der zu einem Hofe
gehörige Bauer, der einem Hofe zu Diensten verpflichtet ist; der ein Gehöft bewohnende
Bauer", auch "Diener am Hofe eines Fürsten", fnhd. hofman "Bauer,
der mit einem grundherrlichen Hof belehnt ist; Wirtschafter auf einem Gutshof". Duden / Familiennamen
(Niederrhein, Westfalen oft): zu dortigen Flur- und Ortsnamen. Hüls (: von
der Hülß), d.i. Walddistel (ndld. Hülst), in vielen Örtlichkeits- und Flurnamen , mit
Beziehung auf sumpfiges Gelände: Hülsebrock, -bruch, -bach, -dunk, -hörst,
-busch, -wede(-weh, witt), Hülshoff (v. Droste-Hülshoff), Hülsberg, Hülsstrunk, Im Hülsen
(auch Ortsname Hülsen bei Verden); Hülsey wie Elsey; Hülsdunk wie Elsdunk; Hülsede;
Hülsing; Hülsmeyer. Dazu obd. Hilsberg, Hilsbecher, Hilsenbeck.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
aus dem gleich lautenden Rufnamen hebräischen Ursprungs ("Er [Gott] möge schützen")
entstandener Familienname. Für die Verbreitung von Jakob im Mittelalter war nicht der
alttesttamentliche Patriarch ausschlaggebend, sondern der Apostel Jacobus der Ältere.
Dessen Grab in Santiago de Compostela (Nordwestspanien) war nach Rom und Jerusalem das
wichtigste Wallfahrtsziel im mittelalterlichen Europa. Die große Anzahl heutiger
Familiennamen deutscher und slawischer Herkunft, die auf Jakob zurückgehen, zeugt für die
große Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.). Duden / Familiennamen
Jakusz
Jessat
Jochimsen
Jochim(sen), oft in Hamburg, Holstein s. Joachim. Joachimsohn ist jüd., Joachimski,
Joachimcek ist ostd.-slaw., desgl. Jochintke (schles.).
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
patronymische Bildung (lateinischer Genitiv) zu Jodokus, einem Heiligennamen keltischen
(bretonischen) Ursprungs (zu kelt. jud "Herr"). Jodokus kam im Mittelalter als
Name des heiligen Jodokus (7. Jh.) auf, der im Jahre 665 bei Montreuil (südlich von
Boulogne) eine Einsiedelei gründete, aus der sich später die Benediktinerabtei
St.-Josse-sur-Mer, ein wichtiges Wallfahrtsziel im Spätmittelalter entwickelte. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen hebräischer Herkunft ("Jawe hat Gnade erwiesen")
hervorgegangener Familienname. Der Name fand schon früh in der christlichen Welt
große Verbreitung, hauptsächlich als Name Johannes' des Täufers, daneben auch als Name des
Apostels und Evangelisten Johannes. Am Ende des Mittelalters war Johannes (einschließlich
seiner Kurzformen Johann und Hans) der volkstümlichste und häufigste Taufname in
Deutschland. Dementsprechend hoch ist die Anzahl der heutigen Familiennamen, die sich
von Johannes ableiten. Duden / Familiennamen
John
auf eine durch Zusammenziehung entstandene niederdeutsche oder schlesische Form
von Johannes zurückgehender Familienname. Duden / Familiennamen
Jost, Joost
Rufnamen zum Namen des heiligen Jodocus, keltisch für Kämpfer
Jost (um 1346), Jost (um 1402), Jöstel (um 1476), Jost (um 1563)
Jost (um 1590) = Jobst (um 1597)
mögliche Form auch => Johst gefunden auf http://ahnenforschung.net/
Jost, Jöst:
auf Ableitungen von Jodokus (Jodocy), die sich aus der alt-französischen
Namensform Josse entwickelt haben, zurückgehende Familiennamen. Duden / Familiennamen
Jugler
(Sachsen oft): aus Jugel/Erzgebirge
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg, Bayern, Ostpreußen). Duden / Familiennamen
Herkunftsname zu den Ortsnamen Kern (Schlesien), Moselkern (Rheinland-Pfalz).
Duden / Familiennamen
Kikton
Kimpe
Klan
Klapp
vor allem im Raum Kassel häufiger Übername, wohl zu mhd. klapf
"Knall, Krach", auch "verleumderisches Geschwätz" bzw. zu
mnd. klap, ein den Schall nachahmender Ausruf. Duden / Familiennamen
der Kleine (um 1185) , Klener (um 1345) , Kleine (um 1389)
Cleyne (um 1430)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
Übername zu mhd. klein(e) "schmächtig, zart, mager; niedlich, zierlich, klein";
in Zusammensetzungen (z.B. > Kleinhans) kommt meist die Bedeutung "jung, jünger" infrage. Duden / Familiennamen
Klemm(e)
Übernamen zu mhd. klem "eng, knapp, mangelnd" für jemanden, der
ein karges Leben führte.
Aus einer verkürzten Form von Clemens entstandene Familiennamen.
Wohnstättennamen zu mhd. klembe, klemme "Klemmung, Einengung".
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (kuoni + rat) entstandener
Familienname. Konrad war im Mittelalter einer der beliebtesten deutschen Rufnamen. Die
einstige Volkstümlichkeit des Namens läßt sich noch an der Formel Hinz und Kunz
(Kurzformen von Heinrich und Konrad) = "jedermann" erkennen. Duden / Familiennamen
Der Name gehört zu den häufigsten in Deutschland, es gibt ihn ca. 16.000 Mal. Er weist auf
einen starken, kraftvollen Menschen hin. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Übername zu mhd. kraft "Kraft, Gewalt, Heeresmacht" für einen starken Menschen.
Aus dem gleichbedeutenden Rufnamen Kraft(o) entstandener Familienname.
Möglichkeit: Krieger von Krieg, aber i.S. von hartnäckig
Krüger von Krug (Gaststätte)
gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Übername zu mhd. kriegen "kämpfen, mit Worten streiten". mhd. krieger
"Streiter, Kämpfer". Duden / Familiennamen
Kruck, Krück(e)
Übernamen zu mhd. krücke, krucke, mnd. krucke, krocke
"Krücke, Krückstock" nach einem Gebrechen des ersten Namensträgers.
Berufsübernamen zu mhd. krücke, krucke "Ofenkrücke", mnd.krucke,
krocke "gekrümmtes Stück, Werkzeug zum Zusammenscharren, zum Umwenden" für den Benutzer.
Wohnstättennamen zu den Flurnamen Kruck, Krück, die auf die krumme Form des Geländes
hinweisen.
Herkunftsnamen zu Ortsnamen wie Kruck (Schleswig-Holstein), Krück (Schleswig-Holstein,
, ehem. Pommern/jetzt Polen), Krücken (Schleswig-Holstein, Ostpreußen), Krucken (Ostpreußen).
Bei dem Familiennamen Kruck kann es sich auch um einen Berufsübernamen zu
mnd. kruke "Krug" für den Krugmacher handeln.
auf Laurentius, einen Namen lateinischen Ursprungs ("der aus der Stadt Laurentum Stammende")
zurückgehende Familiennamen. Der heilige Laurentius, römischer Diakon und Märtyrer (3. Jh.),
ist einer der am meisten gefeierten Heiligen der christlichen Liturgie. Nach der Legende
wurde er auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert. Die Beliebtheit des Namens wurde
dadurch erhöht, daß man dem heiligen Laurentius den Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld
zuschrieb. Die Ungarn wurden im Jahre 995 am 10. August, dem Festtag des heiligen Laurentius,
von Otto dem Großen entscheidend geschlagen. Duden / Familiennamen nach oben
aus dem gleich lautenden Rufnamen, dem eine griechische/lateinische Form von Mattai,
Kurzform von hebr. mattanyah "Gabe Jahwes", zugrunde liegt, entstandener
Familienname. Matthäus fand als Name des Evangelisten Eingang in die deutsche
Namengebung.
In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen Matthäus und Matthias zutage.
In Regensburg z.B. ist Matheus Arnolt (a. 1359) urkundlich als
Matheys Ornolt (a. 1359), Mathesen des Arnoltz (Genitiv; a.1360) und
her Mathias der Arnolt (a. 1361) bezeugt. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Matthias geht auf eine
griechische Kurzform von Mattatias, zu hebr. mattityah "Gabe Jahwes", zurück.
Matthias fand als Apostelname Eingang in die mittelalterliche Namengebung. Der heilige
Matthias war einer der Jünger Jesu; er wurde durch das Los zum Ersatzapostel für Judas
Ischariot bestimmt. Nach der Legende sollen seine Reliquien durch Kaiserin Helena
nach Trier gekommen sein. In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen
Matthias und Matthäus zutage (vgl. Matthäus). Duden / Familiennamen
ein Listiger oder Betrüger (zu mhd. müsen "listig schleichen, betrügen", wie mhd. triegolf:
zu triegen "betrügen").
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Merkel
aus einer mit -l- Suffix versehenen Koseform von Rufnamen, die mit dem
Namenwort marcha gebildet sind (> Markward[t], > Markhard[t[),
entstandener Familienname. Duden / Familiennamen
Standesname zu mhd. mei(g)er (entwickelt zu lat. maior,
Komparativ von magnus "der Größere, Angesehenere, Höherstehende")
"Meier, Oberbauer, der im Auftrag des Grundherrn die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter
führt, in dessen Namen die niedere Gerichtsbarkeit ausübt", auch "(Groß-)Bauer". Meyer steht
in Deutschland an fünfter Stelle in der Ranghäufigkeit der Familiennamen, würde man jedoch
die Schreibweisen Meyer, Meier, Mayer und Maier zusammenfassen, nähmen diese Namen
zusammen die dritte Position ein. Im Norden und in der Mitte Deutschlands überwiegen die
Schreibungen mit -e- , im Süden diejenigen mit -a- .
Bedingt durch die große Anzahl der Meier tritt -meyer in zahlreichen
Zusammensetzungen auf, die sich auf die Lage des Hofes (> Brinkmeier, Brinkmeyer),
die wichtigsten Feldfrüchte (> Gerstenmaier), den Bewuchs (> Feichtmai[e]r), die
Bodenbeschaffenheit (> Griesmai[e]r), Verpflichtungen und Abgaben (> Tegetmeier) und
anderes beziehen können. Da Meyer in ländlichen Gebieten Westfalens, aber z.B. auch in
Niederösterreich, bis gegen Ende des 17. Jh. teilweise noch nicht zum festen
Familiennamen geworden war, sondern noch den Inhaber oder Besitzer eines Hofes, und zwar
meist des ältesten oder größten Hofes im Dorf, bezeichnete, war -meyer noch
bis ins 17. Jh. in diesen Gebieten mit -mann und (in Westfalen) mit
-schulte austauschbar.
Im niederdeutschen Bereich gelegentlich Berufsname zu mnd. meier, meiger "Mäher, Großknecht.
Als jüdischer Familienname zu hebräisch meir "erleuchtet".
auf den gleich lautenden Rufnamen hebräischen Ursprungs ( hebr. mika'el "Wer ist
wie Gott?") zurückgehender Familienname. Michael fand im Mittelalter in der christlichen
Welt als Name des Erzengels Michael Verbreitung. Zur Häufigkeit des Namens hat auch der
Anklang an mhd. michel "groß" beigetragen. Michael als siegreicher
Heerführer der Engel im Kampf gegen den Satan wurde zum Beschützer der Kirche und des
Heiligen Römischen Reiches und somit auch zum Schutzpatron Deutschlands. Duden / Familiennamen
auf verkürzte, durch Betonung der vorletzten Silbe entstandene Formen von
Bartholomäus zurückgehende Familiennamen. Duden / Familiennamen
Mohr
Herkunft Ostpreußen o. Rheinland;
zu ersterer Gegend: Vorfahre hat in Ort am Moor gelebt,
zu zweiter: Taufname nach dem farbigen Heilgen "Maurus",
dritte Möglichkeit: 'Hausname' nach dem Mohren der heiligen drei Könige gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Übername zu mhd. mor(e) "Mohr" nach der schwarzen Haarfarbe des ersten
Namensträgers.
Niederdeutscher Wohnstättenname zu mnd. mor "Moor, feuchter, sumpfiger
Landstrich": "wohnhaft an/bei einer sumpfigen Stelle".
Auf den Hausnamen "Zum Mohren" (nach einem Bild oder Hauszeichen) zurückgehender
Familienname.
Herkunftsname zu den Ortsnamen Mohr (Schleswig-Holstein), Moor (Schleswig-Holstein,
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen).
Selten Berufsübername zu mhd. more "Sau, Zuchtsau" für einen Bauern,
Schweinezüchter
Wedekind Mor ist a. 1340 in Braunschweig überliefert. Duden / Familiennamen
Berufsname zu mhd. mülnaere, müller "Müller". Müller ist der häufigste Familienname
in Deutschland. Die große Verbreitung des Familiennamens Müller und seiner Varianten (Müllner,
Möller, Miller u. a.) hängt damit zusammen, daß spätestens seit dem 12. Jh. fast jeder Ort eine
oder mehrere Wassermühlen hatte. Neben Öl- und Getreidemühlen gab es noch Schneidemühlen
für die Holzverarbeitung, Walkmühlen für die Tuchherstellung und Lohmühlen, die Eichenrinde
(Lohe) für die Gerberei mahlten.
Bedingt durch die große Anzahl der Müller tritt dieser Familienname in vielen
Zusdammensetzungen auf, die sich vor allem auf die Art der Mühle (> Lohmüller,
> Oelmüller, > Windmüller) und deren Standort (> Angermüller, > Bachmüller,
> Obermüller) beziehen. Duden / Familiennamen
Übernamen zu mnd. öm Oheim, Mutterbruder; Schwestersohn; Ehrenbenennung älterer
Personen". Zur Unterscheidung von anderen Familienmitgliedern konnte auch die Bezeichnung
des Verwandtschaftsverhältnisses dienen und zum Familiennamen werden.
Ein früher Beleg stammt aus Köln: Teodericus Ome (ca. 1187-1200). Duden / Familiennamen
Ohstin
Olk
vor allem im Bereich Trier häufiger Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen
(Rheinland-Pfalz; nur gelegentlich zu Olk in Ostpreußen). Duden / Familiennamen
Wohnstättenname zu mhd., mnd. ort "Ecke, Winkel, Zipfel, Anfang, Ende".
Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort ort
gebildet sind (z.B. > Ortlieb), hervorgegangener Familienname.
Herkunftsname zu den Ortsnamen Ort (Bayern, Österreich, Niedersachsen,
Schleswig-Holstein), Orth (Schleswig-Holstein, ehem. Brandenburg/jetzt Polen, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen, Österreich).
Duden / Familiennamen
Ortmann
mittelhochdeutscher Berufsname "ortman" => "Schiedsmann, dessen Stimme bei der
Stimmengleichheit entscheidet" oder auch für "Schwertspitze, Ecke, Winkel"
baltischer Name, Grundlage das Wort Pauksch = "Bautz, da ist er hingefallen" - ein Tollpatsch
oder Pauksch = Schuß - ein Jäger gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Pauksztatis
Peitz
Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Brandenburg). Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen,(entwickelt aus lat. Petrus) gebildeter Familienname.
Der heilige Petrus hieß eigentlich Simon. Jesus gab ihm den aramäischen
Beinamen kyph ("Felsbrocken"), in griechischer Umschrift als Kephas
wiedergegeben. Im Neuen Testament wurde dieser mit dem grichischen Petros, bezogen auf
griech. petra "Fels", gleichgesetzt und als "Petrus" ins Lateinische
übernommen. Der Name des Apostels fand schon früh in der christlichen Welt Verbreitung.
Petrus war der erste Bischof von Rom und erlitt in Rom den Märtyrertod. Über seinem
Grab wurde die Peterskirche errichtet. Duden / Familiennamen
Petereit
ursprünglich in Ostpreußen verbreitete patronymische Bildung
zu Peter mit dem litauischen Suffix -eit. Duden / Familiennamen
Petereitin
Petrick
auf eine sorbische oder tschechische, mit dem Suffix -ik gebildete Ableitung
von > Peter zurückgehender Familienname. Duden / Familiennamen
Berufsname zu mhd. phifer "Pfeifer, Spielmann". Die Pfeifer gehörten im
Spätmittelalter meist nicht (mehr) zu den Fahrenden, sondern erhielten als Stadtpfeifer
festen Sold. Neben der Pfeife, einer Art kleiner Flöte, wussten sie auch verschiedene
andere Instrumente zu spielen. H. pfeiffer ist a. 1339 in Regensburg bezeugt. Duden / Familiennamen
Amtsmann zu mhd. rihtaere "Lenker, Ordner, Oberherr, Richter". Die
Häufigkeit dieses Familiennamens - er nimmt in Deutschland die 14. Stelle
ein - hängt damit zusammen, daß Richter in manchen Gegenden (Schlesien,
Böhmen, Mähren, Oberlausitz, Sachsen) den Orts-, Gemeindevorsteher bezeichnete. Fritz Richter ist a. 1388 im sächsischen Vogtland bezeugt. Duden / Familiennamen
Ringelmann
(nordd.): aus Ringel Kr. Teckl. i. W., wie Rintelmann aus Rinteln.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Ostpreußen.
Berufsübername: Schaber. Berufe: Bartscherer, Messingschaber, Kupferstecher, Tuchschaber.
Vorkommen: 152x gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Schaffran
Schluff
Schmerberg
Schmid
ist ein abgewandelter Name nach einer Berufsart
Berufsart => Metallarbeiter,Schmied
deme smede (um 1266/1325)
der Smid (um 1306)
Smet (um 1380)
Schmit (um 1491)
Smidt (um 1501)
Schmidt (um 1588)
weitere Formen : Schmidtke / Schmiedel / Schmitz / Schmittat
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
vor allem im Süden des deutschen Spchgebiets verbreitete Variante von
Schmidt. Diese Form nimmt gegenwärtig die 31. Position in der
Häufigkeitsrangfolge der deutschen Familiennamen ein. Duden / Familiennamen
Berufsname zu mhd. smit, mnd. smit, smet "Schmied". Diese Form ist
zur Zeit der zweithäufigste Familienname in Deutschland. Der Familienname Schmidt
einschließlich seiner Varianten (Schmid, Schmitt, Schmied, Schmed
u. a.) und Ableitungen (Schmitz, Schmidl, Schmidtke
u. a.) ist deshalb so häufig, weil das Gewerbe auch in kleinen Orten auf dem
Land betrieben wurde.
In den spätmittelalterlichen Städten spezialisierte sich das Metallhandwerk in zahlreiche
Zweige; dies wird noch heute an den vielen Zusammensetzungen mit dem Grundwort "-schmidt"
sichtbar: Blechschmidt (> Blecher),
Eisenschmid(t), Goldschmidt, Kupferschmidt, Stahlschmidt
nach dem verarbeiteten Material, Beilschmidt, Büchsenschmidt,
Drahtschmid(t), Hackenschmid(t), Helmschmidt, Klingenschmidt, Messerschmid(t),
Pfannenschmidt, Sensenschmidt, Waffenschmidt nach den hergestellten
Produkten.
Familiennamen wie Bachschmid(t), Waldschmidt enthalten
einen Hinweis auf den Standor der Schmiede.
Bei Familiennamen wie Schmidtchen, Schmidgen, Schmidtke,
Schmidl, Schmidli(n) läßt sich heute nicht mehr ermitteln, ob solche
Suffixableitungen ursprünglich einen schlechten, wenig angesehenen Schmied, einen
kleinen Schmied oder einen jungen Schmied (im Vergleich zu einem älteren Namensträger)
meinten.
Duden / Familiennamen
Übername zu mhd. sne, Genitiv snewes "Schnee" für einen
weißhaarigen Menschen.
Herkunftsname zu den Ortsnamen Schnee (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen),
Groß Schneen (Niedersachsen).
Niederdeutscher Wohnstättenname zu mnd. snede "Grenze, Grenzlinie,
Grenzzeichen".
Duden / Familiennamen
Schneemann
niederdt. Schneede = Grenze; Grenzmann. Oder: evtl.
Ortsname: Schnee/Schneede/Schneen, also Grenzamtmann Vorkommen: 789x gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Ableitung auf -mann zu Schnee (2.) oder (3.). Duden / Familiennamen
Schneid(t)
Wohnstättennamen zu mhd. sneite "durch cden Wald gehauener Weg".
Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Schnaid (Bayern), Schnaidt, Schnait
(Baden-Württemberg, Bayern), Schneit (Schweiz).
Übername zu mhd snel "schnell, rasch, behände, frisch, munter, gewandt, kräftig,
tapfer", mnd. snel "schnell". Heinrich snell peck [Bäcker] ist a. 1393 in München bezeugt. Duden / Familiennamen
Schneller
Berufsname zu mhd. sneller "Läufer" oder zu fnhd. sneller
"Bogenschütze, Artillerist; Auf- und Ablader; Gaukler".
Übername, stark flektierte Form oder patronymische Bildung auf -er
zu Schnell.
Übername zu mhd. snellen "schnalzen; schnellen; sich rasch bewegen,
eilen", fnhd. snellen "betrügen, vorschnell sein" oder mhd. sneller
"Penis".
Wohnstättenname zu mhd. sneller "Gatter, Fallgatter, bewegliche
Schranke, Schlagbaum".
Duden / Familiennamen
Scholz
SCHOLZ, Schölzel: zahlreich, ist schlesische Form für Schulz = Schultheiß "Vorsteher der
Dorfgemeinde"; hatte die Abgaben der Dorfsassen an den Grundherrn einzuheischen;
siehe auch Richter! Dazu oberschlesisch Scholtis, Scholtysek.
Hannos der schultheis von Clemmerwicz 1397 Liegnitz, dann
Hentschel Schultis 1445,
Jost Schultcz 1451;
daneben auch schon die Originalform:
Scholtys 1371 Breslau,
Andris Schawlcz 1446 Kunitz,
Pauel Scholtcz 1450 Prag.
gefunden bei genealogy.net
ostmitteldeutsche Form von Schultz(e). Duden / Familiennamen
Schoppmann
Schreiber
Amts- und Berufsname zu mhd. schribaere "Schreiber". Seit dem 13. Jh. begegnet
uns der Beruf des Schreibers in den Städten. Zuvor war das Schreiben vor allem eine von
Mönchen in den Klöstern ausgeübte Tätigkeit. In den großen mittelalterlichen Städten
gab es selbständige Schreiber sowie Schreiber im Dienste der Stadt, einer Zunft, eines
Großkaufmanns oder Patriziers. Heinrich Schreiber ist a. 1287 in Regensburg bezeugt. Duden / Familiennamen
dieser Berufsname steht in Deutschland an 16. Stelle in der Häufigkeitsrangfolge. Er ist
häufiger in Nord- als Süddeutschland. Im Norden überwiegt er im größten Teil Brandenburgs,
in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen nördlich von Hannover und im anschließenden Teil
Westfalens.
In Norddeutschland geht dieser Familienname auf mnd. schröder, schräder
zurück und meint hauptsächlich den Schneider, daneben auch den Wein- und Bierverlader.
Im südlichen Teil des deutschen Sprachgebiets ist Schröder eine Schreibvariante
von Schröter.
SCHRÖTER: häufig, meint im Mittelalter den Schneider, den Zuschneider des Tuches
(von mittelhochdeutsch schröten "abschneiden"), niederdeutsch Schröder, zuweilen auch
den Bier- und Weinschröter (den Verlader und Lieferanten), so noch bei Luther
(Jeremia 48, 12); vgl.
joh.Hofman birschroter 1351 Liegnitz,
Jorge der birschrötter 1563 Liegnitz,
Herman winschroter 1350 Würzburg,
aber Helwig Schroter = H.Sartor (Schneider) 1362 Dresden,
Niclos schroter 1384 Liegnitz.
gefunden bei genealogy.net
mdhdt.: Schneider, Kleidermacher gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Oberdeutscher Berufsname zu mhd. schrotaere "der Wein- und Bierfässer auf-
und abläd, sie in den Keller und aus demselben bringt".
Chunr. schroter ist a. 1370 in Regensburg bezeugt, Cuntz schröter a.
1397-1400 in Nürnberg. Duden / Familiennamen
Schubach
Schubert
Schubert ist sehr häufig, vor allem in Mitteldeutschland. Auf den ersten Blick ist der
Name nicht verständlich. Er geht zurück auf ein mitteldeutsches Wort, "Schuchwurcht".
Wurcht hängt mit Werk zusammen, also der Schuhwerker, es bezeichnet also den Schuhmacher.
Auch die Namen Schuchart und Schumacher gehen in die gleiche Richtung. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
dieser Berufsname zu mhd. schuochwürhte, schuochworhte, schuchwarte "Schuhmacher"
nimmt in Deutschland die 54. Stelle in der Häufigkeitsrangfolge ein. Am häufigsten ist er
im ost(mittel)deutschen Bereich; in Chemnitz steht er an sechster, in Zwickau an achter
Stelle. Duden / Familiennamen
Schulze
= ist eine vom Schultheiß abgeleitete Berufsbezeichnung. Diese Person war Inhaber der
unteren Gerichtsbarkeit vor Ort. Eine Art Richter oder Bürgermeister. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Schultz(e), Schulz(e)
Amtsnamen zu mhd. schultz, einer zusammengezogenen Form von
mhd. schultheize "der
Verpflichtungen befiehlt, Richter, Schultheiß". Duden / Familiennamen
Schwanitz
Herkunftsname, vielleicht zu dem Ortsnamen Schwanis (Ostpreußen) mit Angleichung der Endung
an die häufigen Ortsnamen auf -itz. Duden / Familiennamen
Schweim
(ndd., obd.), Hamburg oft, Mecklenburg, nebst Schweimer: mnd. mhd. sweimen
"umherstreifen", also der unstet Umherstreifende.
Lutbert Sweime 1275 Rostock, Ritter Dietmar Sweyme 1336 O.Hesssen,
Alb. Sweimer 1243 Haßfurt. Heute auch Schwemer (Hamburg, Rostock), Schwehm.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
Schweminski
Seidel
Aus einer mit l-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die das
Namenwort sigu enthalten (i. A. Siegfried), entstandener
Familienname.
Berufsübername zu mhd. sidel "Seidel, ein hölzernes Trinkgefäß, insbesondere für
Wein; Flüssigkeitsmaß" für den Hersteller.
aus dem Rufnamen Severinus, einer Weiterbildung des römischen Beinamens Severus (zu lat.
severus "streng, ernst"), hervorgegangener Familienname.
Der Rufname Severin war früher vor allem im Westen und Nordwesten Deutschlands verbreitet,
wo der heilige Severin, Bischof von Köln (4./5. Jh.), verehrt wurde. Hier konzentrieren
sich heute die meisten von Severin abgeleiteten Familiennamen.
Im Südosten hat die Verehrung des heiligen Severins (5. Jh.), des Apostels des Norikums
(heutiges Bayern und Österreich zwischen Inn und Donau), keine starken Spuren im
Familiennamenschatz hinterlassen. Duden / Familiennamen
Aus einer mit -l-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die das
Namenwort sigu enthalten (z.B. > Siegfried, > Sieghar[d]t),
entstandener Familienname.
Berufsübername zu mhd. sigel "Siegel, Stempel" für den Siegelhersteller
oder für den Siegler von Urkunden, Waren usw.
aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (sigu + fridu) entstandener
Familienname. Der Name Siegfried war im ganzen Mittelalter beliebt, vor allem im
Anschluß an die Heldengestalt des Drachentöters Siegfried in der Nibelungensage. Auch
in anderen Sagen kommt der Name vor (Pfalzgraf Siegfried in der Genovevasage, König
Siegfried von Morland in der Gudrunsage). Duden / Familiennamen
Sigl
bairisch-österreichische Schreibweise von Siegel. Duden / Familiennamen
Skikorra
Schikora
= eine Nebenform des westslawischen Familiennamens Sikora.
Sikora gibt es in Polen sehr häufig - knapp 40.000-mal,
in Oberschlesien ist er etwa 10-mal nachweisbar.
Das polnische Wort 'sikora' (tschechisch = 'sykora', obersorbisch = 'sykora') bezeichnet
einen Singvogel, und zwar die "Meise".
Der Namensträger war entweder ein sehr sangesfreudiger oder fröhlicher Mensch oder er
stand für einen Vogelliebhaber, Vogelzüchter oder -händler. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Herkunftsname vom Ort "Sommerfeld"
Somervelt (um 1381) , Sommerfeld (um 1471)
a) Herkunftsname: jemand hat am Sonnenfeld gewohnt,
b) Ortsname Sonnenfeld 1.)Oberbayern Weinheim, 2.)Ostpreußen bei Mehlsack gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Herkunftsname zu den Orsnamen Sommerfeld (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,
ehem. Brandenburg/jetzt Polen, Ostpreußen), Sommerfelde (Brandenburg).
Wohnstättenname nach einem Flurnamen, einem Feld, das im Sommer bestellt wird.
Duden / Familiennamen
Sörensen
patronymische Bildung auf -sen zu Sören, der dänischen
Form von Severin. Duden / Familiennamen
Spangehl
Spratte
Stadler
Amtsname oder Standesname zu mhd. stadelaere "Aufseher über den Stadel,
Inhaber eines Stadelhofs", d. i. eines Herrenhofs, -stalls.
Standesname zu fnhd. stadler "Speicherknecht, bairisch-österreichisch
"Knecht, der den Heuboden in Ordnung hält".
Herkunftsname zu den Ortsnamen Stadel (Baden-Württemberg, Bayern, Schweiz), Stadl
(Bayern, Österreich).
Nicklas Stadler ist a. 1368 in München bezeugt. Duden / Familiennamen
Stange
Stang(e):
Übernamen zu mhd. stange "Stange", übertragen für einen langen, hageren
Menschen.
Berufsübernamen zu mhd. stange "Stange, Fahnenstange; Stahlstange; Stange
vor einem Keller mit einem daran hängenden Faßreif als Zeichen, daß dort Wein ausgeschenkt
wird; Stange zum Absperren einer Straße" für jemanden, der Stangen herstellte oder
damit umging.
Auf den gleich lautenden Flur- oder Hofnamen zurückgehende Familiennamen.
Peter stang ist a. 1357 in Esslingen bezeugt. Duden / Familiennamen
Stark
Übername zu mhd. starc "stark, gewaltig, kräftig, schlimm, böse",
mnd. stark, sterk "stark, kräftig, gewaltig".
Aus dem Esslinger Beleg der stark haintz (a. 1377) wird die Entstehung des
Familiennamens deutlich. Duden / Familiennamen
Stauble
Stellter
Stelter
niederdeutsche Entsprechung des hochdeutschen Familiennamens Stelzer. Duden / Familiennamen
Übername zu mhd. stelze "Stelze, Stelzbein, Krücke, Schemel, auf dem sich
ein Krüppel fortbewegt", mhd. stelzaere "der auf Stelzen, mit einer Krücke,
mit einem Stelzfuß geht" nach einem Gebrechen des ersten Namensträgers.
Die Entstehung des Übernamens zeigt der Regensburger Beleg Heinzil uf der
Steltzen (nach 1334).
Wohnstättenname zu mhd. stelze "der schmal auslaufende Teil eines Ackers oder einer Wiese von der Stelle an, wo das Grundstück von der regelmäßigen Gestalt eines Vierecks abweicht".
Herkunftsname zu Ortsnamen wie Stelz ( Schweiz), Stelza (Bayern), Stelzen (Thüringen).
Duden / Familiennamen
Stickel
Übername zu mhd. stickel "spitzer Pfahl", bildlich für einen groben Menschen.
Wohnstättenname zu mhd. stickel "steiler Weg".
Wohnstättenname zu mhd. stickel "Anhöhe".
An einer Anhöhe wohnte z. B. Otte an der stickel, bezeugt in Stubenberg/Österreich
a. 1390. Duden / Familiennamen
Übernamen zu mhd. stille "still, heimlich, ruhig, schweigend",
mnd. stille "still" für einen ruhigen, schweigsamen Menschen. Bernd Stille ist a. 1404 in Hannover bezeugt. Duden / Familiennamen
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Stranz (ehem. Brandenburg/jetzt Polen).
Duden / Familiennamen
Strietzel
durch Entrundung aus mhd. strützel "längliches Brot von feinem Mehl, Stolle"
entstandener Berufsübername für einen Bäcker oder Übername nach der Lieblingsspeise. Duden / Familiennamen
Stritzel
Stri(e)tzel (Schlesien, Sachsen, Österreich): mhd. strützel "längliches
Kuchenbrot, Stollen", heute besonders als Weihnachtsgebäck (Christstollen); schlesisch
auch Mohnstriezel. Als Bäckername bezeugt, so in Schweidn. um 1325 Bäckermeister
Sibenströczel (vgl. Siebenschuh u. ä.); in Görlitz 1377 Nicze Monströczel ,
in Tölz/Oberbayern 1467 O. Strüzel, Strizel. Spottnamen für Bäcker sind auch
Fressenstrüzel 1367 Iglau, Slickenstrüczel 1399 Chrudim.
Bahlow / Deutsches Namenlexikon
stur <Adj.> [aus dem Niederd. < mniederd.
stur, eigtl. = standfest; dick, breit, zu >stehen] Duden / Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
??? Ich habe vor ca. 25 Jahren in einem Namenbuch mal gelesen, daß der Name
von Steuermann, Lotse komme und an den norddeutschen Flüssen vorkäme. Das Buch
habe ich noch nicht wieder gefunden. Die Erklärung scheint mir aber einleuchtend,
da der Steuermann stur (standfest) an seinem Kurs festhalten muß ???
Berufsnamen zu mhd. tasch(e)ner "Taschenmacher"
Vgl.die Belege Johans der tescher (Basel a. 1293),
her Heinrich tescheler (Zürich a. 1256),
Perhttolt der taschner (Regensburg a. 1343). Duden / Familiennamen
Tasge
Teschner
Ableitung von der "Tasche" = Taschenmacher, genauer: lederne Gürteltasche;
könnte auch jemand aus der schles. Stadt Teschen sein
Vorkommen: >2000x gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
= kann im direkten Wortsinn ausgelegt werden und bedeutet ein "teuflischer Typ",
möglicherweise hergeleitet von einem nicht sehr angnehmen Nachbarn. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Teufel:
Übername zu mhd. tiuvel "Teufel" nach dem Charakter bzw. dem Verhalten des
ersten Namensträgers. Gelegentlich kann dieser Übername auch auf eine Spielrolle in einem
Volksschauspiel oder Mysterienspiel zurückgehen.
Vereinzelt kann diesem Familiennamen ein Hausname zugrunde liegen.
lautlich auf eine verkürzte Form von Matthias zurückgehender
Familienname, in den Quellen tritt jedoch häufig eine Vermischung der Rufnamenformen
Matthäus und Matthias zutage. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen, der auf einen Beinamen aramäischen
Ursprungs (te'oma' "Zwilling") zurückgeht, entstandener Familienname. Der Name
Thomas war im Mittelalter weit verbreitet, besonders unter dem Einfluß der Verehrung des
heiligen Apostels Thomas. Dieser Apostel wird "der ungläubige Thomas" genannt, weil er an
der Auferstehung Jesu zweifelte und erst glaubte, als er die Wundmale des Auferstandenen
berühren durfte. Seit dem 14. Jh. wirkte auch die Verehrung des heiligen Thomas von
Aquin (13. Jh.) auf die Namengebung ein. Dieser war der bedeutendste Philosoph und Theologe
des Mittelalters. Duden / Familiennamen
Thomsen
patronymische Bildung auf -sen zu Thom (Thomas). Duden / Familiennamen
Tietze
aus einer mit -z-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die mit dem Namenwort
thiot gebildet sind (i. A. Dietrich), entstandene
Familiennamen. Duden / Familiennamen nach oben
lateinischer Rufname "Urban" => "Städter" der aus der Stadt
Urban(es) (um 1345) , Urban/Orban (um 1358)
oder auch als polnischer Herkunftsname vom Ort "Urbanice"
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
aus dem gleich lautenden Rufnamen lateinischen Ursprungs, der auf einen römischen
Beinamen (lat. urbanus "zur Stadt [Rom] gehörend; fein, gebildet; weltmännisch: Städter")
zurückgeht, entstandener Familienname. Den Namen Urbanus trugen mehrere Päpste.
Für die Ausbreitung des Namens im Mittelalter war vor allem die Verehrung des
heiligen Papstes Urban des I. (3. Jh.) entscheidend, der besonders in Süddeutschland
und Tirol als Patron des Weinbaus bekannt ist. Duden / Familiennamen nach oben
Ableitung vom Rufnamen "Veit", wahrscheinlich Weiterentwicklung zu mittellateinisch
"vitus" => "willig"
Feyth (um 1405), Viit (um 1440)
gefunden auf http://ahnenforschung.net/
Aus dem gleich lautenden Rufnamen, dessen Verbreitung seit dem Mittelalter auf die
Verehrung des heiligen Märtyrers Vitus (3./4. Jh.) zurückgeht, hervorgegangener Familienname.
Die Etymologie des Namens Vitus konnte bislang nicht sicher geklärt werden (vielleicht
zu thrakisch bitus "aus Bithynien",; ein Zusammenhang mit lat. vita
"Leben" wird abgelehnt). Der heilige Vitus, der nach der Legende um 300 in Sizilien den
Martertod erlitten haben soll, gehört zu den 14 Nothelfern und wird u.a. als Helfer gegen
Krämpfe, Fallsucht, Blindheit angerufen. Nach ihm heißen verschiedene mit Muskelzuckungen
verbundene Krankheiten "Veitstanz".
Übername zu mhd. veter(e) "Vatersbruder, Vetter". Zur Unterscheidung von anderen
Familienmitgliedern konnte auch die Bezeichnungbdes Verwandtschaftsverhältnisses dienen
und zum Familiennamen werden. Ortel Veter ist a. 1370 in Regensburg bezeugt. Duden / Familiennamen nach oben
Wagner
Berufsname zu mhd. wagener "Wagner, Wagenmacher". Wagner, ursprünglich eine
oberdeutsche Form, nimmt gegenwärtig die 7. Position in der Häufigkeitsrangfolge der
deutschen Familiennamen ein. Duden / Familiennamen
Walley
Waltereit
ursprünglich in Ostpreußen verbreitete, mit dem litauischen Suffix -eit gebildete
patronymische Bildung zu Walter (Walther). Duden / Familiennamen
aus einer niederdeutschen, durch Übergang von -er zu -ar entstandenen
Variante von Wernecke, Werneke hervorgegangene Familiennamen. Duden / Familiennamen
Warnke
slaw.: Ort, wo es Kohlen gibt (kommt mehrmals in Mecklenburg-Vorpommern vor) gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
aus dem gleich lautenden Rufnamen, einer jüngeren Form des alten deutschen Rufnamens
Warinheri/Werinher (warin/werin + heri, hervorgegangener Familienname.
Der Rufname Wern(h)er war im Mittelalter weit verbreitet. Die lokale Verehrung des
heiligen Werner von Oberwesel (13. Jh., Wernerkapell von Bachrach) hat daran nur wenig
Anteil. Duden / Familiennamen
Westmoreland
Wicht
Übername zu mhd. wiht "Geschöpf, Wicht, Kobold, Zwerg".
Herkunftsname zu dem Ortsnamen Wichte (Niedersachsen, Hessen).
Duden / Familiennamen
Wietholtz
Winkler
Ableitung auf -er von Winkel.
Niederdeutscher Berufsname für den Kleinhändler, den Inhaber des Kramladens
(aus mnd. winkel "Winkel, [Haus-]Ecke" entwickelte sich die Bedeutung
"Kramladen").
Hans Winkler ist a. 1370 in Nürnberg bezeugt. Duden / Familiennamen
Gelegentlich (in Oberdeutschland immer) aus einer Kurzform von Rufnamen, die
das Namenwort widu enthalten(vgl. Witter[1]), entstandener Familienname.
Duden / Familiennamen
Wittek
Auf eine Ableitung von slawischen Rufnamen wie Vitoslav (zu
urslaw. *vitati "wohnen einkehren" + urslaw. *slava "Ruhm, Ehre")
zurückgehender Familienname.
Aus einer polnischen oder tschechischen Form des Heiligennamens
Vitus (Veit[h]) entstandener Familienname.
Auf den alten deutschen Rufnamen Witticho (widu) zurückgehende
Familiennamen. Im Mittelalter war Wittich als Name einer Gestalt aus der Dietrichsage
allgemein bekannt.
Übername zu mnd. wittich "klug, verständig, weise, gelehrt".
Nickel Wittich ist a. 1455 in Halle/S. bezeugt. Duden / Familiennamen
Übername zu mhd. wolf "Wolf", übertragen für einen wilden, gefährlichen,
grimmigen Menschen.
Aus einer Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort wolf gebildet sind
(z.B. Wolfgang), hervorgegangener Familienname.
Vereinzelt kommt eine Ableitung von einem Hausnamen infrage. Im 13. Jh.
ist Heinricus faber apud domum que dicitur zem Wolve [Heinrich Schmied in dem Haus,
das man zum Wolf nennt] am Oberrhein überliefert.
Als jüdischer Familienname geht Wolf auch auf den Jakobssegen zurück, dessen
Tiervergleiche seit dem Mittelalter gern als Ruf- und später als Familiennamen gewählt
wurden; vgl. Gen. 49, 27: Benjamin ist ein reißender Wolf... Ein früher Beleg
stammt aus Köln: Nivelung Wolf (ca. 1135 - 1180).
aus dem gleich lautenden Rufnamen (wolf + ganc) entstandener
Familienname. Der Name Wolfgang war im Mittelalter besonders in Süddeutschland und
Österreich durch die Verehrung des heiligen Wolfgang verbreitet. Der heilige Wolfgang
wurde als Benediktinermönch im 10. Jh. Bischof von Regensburg und war der Erzieher
Kaiser Heinrichs II. Nach späterer Legende soll er zeitweise am
Aberssee (St.-Wolfgang-See) im Salzkammergut als Einsiedler gelebt haben. Er Gehört
als Patron der Hirten und Zimmerleute und als Wetterheiliger zu den vierzehn Nothelfern. Duden / Familiennamen
Wollenhaupt
Übername zu mhd. wolle "Wolle" und mhd. houbet "Haupt, Kopf" für
einen Menschen mit wollig gelocktem Haar. Duden / Familiennamen
Wollschläger
Berufsname für den Handwerker, der die Wolle vor dem Verspinnen durch Schlagen auflockerte
und reinigte (mhd. woll[e]nslaher, wollesleher). Wernher der wollesleher ist a. 1298 in Straßburg überliefert. Duden / Familiennamen
aus dem gleich lautenden Rufnamen (griechische Form von hebr. secharyah "Jahwa hat
sich erinner") hervorgegangener Familienname. Der Rufname Zacharias geht zurück auf den Vater
Johannes des Täufers und Gemahl der biblischen heiligen Elisabeth. Nach dem Neuen Testament
wurde er wegen seines Zweifels an der Engelsbotschaft, die ihm die Geburt eines Sohnes
ankündigte, mit Stummheit bestraft und gewann erst nach der Geburt des Johannes die
Sprache wieder. Duden / Familiennamen
Zander
Zander erinnert natürlich an den Fisch. Es gibt ihn sehr, sehr häufig, ca. 10 000 x ist
er bezeugt. Eine auffällig starke Konzentration gibt es bei Köln
Der Name kommt vom Vornamen Alexander, da eingedeutscht die Betonung auf Alexander liegt,
ist daraus Zander geworden. Alexander stammt aus dem Griechischen und bedeutet
"Männer abwehren" und kam über das Christentum zu uns. gefunden bei Prof. Dr. Jürgen Udolph
Aus einer durch Kürzung im Anlaut entstandenen Form von > Alexander
hervorgegangener Familienname.
Da das gleich lautende Wort für den Flussfisch sich erst seit dem 16. Jh.
verbreitete, kommt es für die Entstehung des Familiennamens kaum mehr infrage.
Christianus zander ist a. 1393 in Bonn bezeugt. Duden / Familiennamen
Zefer
Zeggunitte
Zeiser
Berufsübername zu mhd. zeisen "zausen, zupfen, bes. Wolle" für den
Wollzupfer, Wollkämmer.
Übername zu mhd. zeisen "in Streit geraten" für einen streitsüchtigen
Menschen.
Berufsübername zu mhd. zimber, zimmer "Bauholz; Gebäude aus Holz" für
den Zimmermann.
Herkunftsname zu dem häufigen Ortsnamen Zimmern (Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen)
oder zu Ortsnamen wie Herrenzimmern, Frauenzimmern, Rotenzimmern, Marschalkenzimmern
(Baden-Württemberg), Dürrenzimmern (Baden-Württemberg, Bayern).
Nickel Czymer ist a. 1407 in Altenburg (Thüringen) bezeugt. Duden / Familiennamen
Zimmerlin
Ableitung von Zimmer (1.) mit dem Suffix -lin. Duden / Familiennamen
Zimmerlinkat
Zimmermann
Berufsname zu mhd. zimberman "Zimmermann". Der Zimmermann war ein wichtiger
Bauhandwerker, da die Bauten in den mittelalterlichen Städten vielfach Holz- und
Fachwerkbauten waren. Auf dem Lande, wo die Häuser oft im Eigenbau errichtet wurden,
übernahm der Zimmermann die Herstellung der Dachstühle. Heute nimmt Zimmermann die 20.
Position in der Häufigkeitsrangfolge der Familiennamen in Deutschland ein.
Ein früher Beleg stammt aus Konstanz: meister Berchtolt der cinberman von Kostenze
(a. 1251-1254). Duden / Familiennamen